Discussion:
Kellerlichtschacht - wie macht man den dicht?
(zu alt für eine Antwort)
Armin Gajda
2006-06-02 11:42:03 UTC
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Hallo,

wir bauen unser Haus mit Keller. Allerdings ist der Boden im Baugebiet
sehr lehmhaltig und es ist mit zeitweise auftretendem Schichtwasser zu
rechnen.

Da wir im Keller gerne Licht und auch Luft (für Luft-Wasser-Wärmepumpe)
brauchen, wollen wir Licht/Luftschächte einbauen.

Ich weiss jedoch nicht, wie man die Schächte dicht bekommt und trotzdem
das Regenwasser von oben loskriegt.
Der Kellerbauer hat gesagt, man könne die Schächte mit einem Ablauf
versehen und diesen an die Regenrinnen-Leitungen anschließen, oder
einfach einen Schlauch anschließen und diesen 3 Meter vom Haus weglegen.

Wie haben einen wasserdichten Keller und daher keine Drainage.

Ich anderen Threads habe ich schon gelesen, dass durch den Ablauf
natürlich auch wieder Wasser eindringen kann.

Kennt also jemand eine Lösung, die 'sorglos' ist?
--
Gruß Armin
Hubert Bigerl
2006-06-02 14:54:29 UTC
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Hallo Armin Gajda
Im Beitrag e5p86c$ugb$***@online.de
hast du geschrieben:

das "Rundum-Sorglos-Packet" gibt es nicht bei weissen Wannen und
vorgehängten Lichtschächten.
Man macht bei jeder Rohrdurchführung einen Riesenzirkus mit
druckwasserdichten Simplexhülsen und lässt dann einfach ein Loch fürs
Fenster und hängt einen Schacht davor.
Entweder ist das Fenster ganz klar ausserhalb der maximalen Wasserhöhe, dann
kannst du da machen, was du willst. Oder es liegt im wassergefährdeten
Bereich, dann musst du dir was einfallen lassen.
Möglich ist beispielsweise, die ganze Aussenwand samt Fundamentplatte um das
gewünschte Lichtschachtmass auszustülpen und innen die Brüstung im Trockenen
abzumauern. Regenwasser kannst du dann nach innen entwässern.

Aber vielleicht fällt einem der Kollegen eine billigere Möglichkeit ein.

Gruss Hubert
Adrian Herrmann
2006-06-02 16:57:01 UTC
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Post by Armin Gajda
wir bauen unser Haus mit Keller. Allerdings ist der Boden im Baugebiet
sehr lehmhaltig und es ist mit zeitweise auftretendem Schichtwasser zu
rechnen.
Da wir im Keller gerne Licht und auch Luft (für Luft-Wasser-Wärmepumpe)
brauchen, wollen wir Licht/Luftschächte einbauen.
Ich weiss jedoch nicht, wie man die Schächte dicht bekommt und trotzdem
das Regenwasser von oben loskriegt.
Der Kellerbauer hat gesagt, man könne die Schächte mit einem Ablauf
versehen und diesen an die Regenrinnen-Leitungen anschließen, oder
einfach einen Schlauch anschließen und diesen 3 Meter vom Haus weglegen.
Wie haben einen wasserdichten Keller und daher keine Drainage.
Ich anderen Threads habe ich schon gelesen, dass durch den Ablauf
natürlich auch wieder Wasser eindringen kann.
Kennt also jemand eine Lösung, die 'sorglos' ist?
Der Schacht für die Wärmepumpe kann über Gelände geführt werden und die Luft
seitlich einziehen bzw. abführen. Für die anderen Lichtschächte gibt es
Systemlösungen z.B. von Zementol, oder andere Hersteller. Allerdings muß die
Lichtschachtkonstruktion schon wasserundurchlässig sein, aber grundsätzlich
gibt es das für Beton- und Kunstsoffschächte.

Wasser kommt in den Lichtschächten nicht viel an und ein Abflußanschluß
fängt schnell an zu stinken. Ist aber das einzig Korrekte wenn der
Untergrund als Wasserundurchlässig zu werten ist (was ich nicht sehe). Das
hätte aber sobald es aus dem Kanal rückstauen kann zur Folge, daß man das
über die Hebeanlage entwässern muß. Ein Rückstau aus dem Kanal hätte fatale
Folgen. Kellerfenster sind nicht wasserdicht. Also wird diese Variante eher
ausscheiden.

Es wurde von möglichem Schichtenwasser gesprochen, also gibt es Wasserleiter
im Untergrund. Wichtig ist, daß die Arbeitsräume nicht mit wasserwegsamem
Matrial verfüllt wurden, sonst hat man einen Trog geschaffen, der so
ziemlich alles Wasser aus dem Umfeld aufnimmt.

Wenn sonst kein Wasser ansteht und Wasser auch versickern kann würde ich,
wie vom Kellerbauer vorgeschlagen ein Drainrohr von ein paar m Länge
anschließen und den Lichtschacht am Gebäude dichten und gut ist.

Was passsierte denn mit dem Wasser in der Baugrube? Ist da etwas versickert?
Am Lichtschacht kommt sehr wenig an, wenn er nicht gerade als Vorfluter
abschüssigen Geländes mißbraucht wird. Meist verhindert ein Dachüberstand
ein größeres Eindringen.

Das Gelände sollte natürlich Gefälle vom Haus weg haben.

Gruß
Adrian
Sevo Stille
2006-06-02 17:20:26 UTC
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Post by Armin Gajda
Ich anderen Threads habe ich schon gelesen, dass durch den Ablauf
natürlich auch wieder Wasser eindringen kann.
Dagegen hilft eine Rückstauklappe. Aber wenn die zumacht, läuft auch
nichts mehr ab - nicht schlimm, wenn da noch Platz für 100 Liter unter
dem Fenster ist und es nur um das bißchen Regen geht, daß in so einen
viertel Quadratmeter unter dem Dachschatten fällt. Aber wenn der Schacht
vom Hang her regelrecht vollaufen kann, würde nur eine Hebeanlage mit
Ablauf über Bodenniveau helfen können.

Gruß Sevo
Robert Pflüger
2006-06-02 18:18:45 UTC
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Hallo,
Post by Armin Gajda
...
Ich weiss jedoch nicht, wie man die Schächte dicht bekommt
dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.
z.B. http://www.hain-system-bauteile.de/ Aqua Therm
der löst auch gleich das Thema mit der Wärmedämmung ... so denn der
Keller beheizt ist.

Es gibt aber sicherlich mehrere Hersteller vergleichbarer Produkte, das
ist kein überregionaler Markt. ...
Post by Armin Gajda
und trotzdem
das Regenwasser von oben loskriegt.
Der Kellerbauer hat gesagt, man könne die Schächte mit einem Ablauf
versehen und diesen an die Regenrinnen-Leitungen anschließen,
dafür gehört er verprügelt. natürlich kann man das so machen, aber das
ist Pfusch. Bei Rückstau hast Du dann nicht nur das bischen Regenwasser
im Schacht, sondern flutest über den Anschluß an die Dachentwässerung
den Lichtschacht geradezu.
Post by Armin Gajda
oder
einfach einen Schlauch anschließen und diesen 3 Meter vom Haus weglegen.
Wie haben einen wasserdichten Keller und daher keine Drainage.
entweder man verhindert, daß es in den Lichtschacht nennenswert
hineinregnet (z.B. unter der Terrassenüberdachung) oder man entwässert
über eine Hebepumpe.

Außerden sorgt man dafür, daß (z,B. bei gefrorenem Boden und Tauwetter)
kein Oberflächenwasser in den Lichtschacht hineinlaufen kann in dem man
das Gelände "beachtet" und im zweifelsfall die Geländeoberkante 10 bis
15 cm tiefer als die Oberkante des Lichtschachtes legt.

mfg

Robert
JoergI
2006-06-02 19:36:55 UTC
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Post by Armin Gajda
Hallo,
wir bauen unser Haus mit Keller. Allerdings ist der Boden im Baugebiet
sehr lehmhaltig und es ist mit zeitweise auftretendem Schichtwasser zu
rechnen.
Da wir im Keller gerne Licht und auch Luft (für
Luft-Wasser-Wärmepumpe) brauchen, wollen wir Licht/Luftschächte
einbauen.
Ich weiss jedoch nicht, wie man die Schächte dicht bekommt und
trotzdem das Regenwasser von oben loskriegt.
Der Kellerbauer hat gesagt, man könne die Schächte mit einem Ablauf
versehen und diesen an die Regenrinnen-Leitungen anschließen, oder
einfach einen Schlauch anschließen und diesen 3 Meter vom Haus weglegen.
Wie haben einen wasserdichten Keller und daher keine Drainage.
Ich anderen Threads habe ich schon gelesen, dass durch den Ablauf
natürlich auch wieder Wasser eindringen kann.
Kennt also jemand eine Lösung, die 'sorglos' ist?
Wir haben auch so eine weiße Wanne und stehen permanent im Grund-
Schichtenwasser.
Nach dem Einzug in das Haus ist es mehrfach passiert, dass die
Lichtschächte, die eine Ablauföffnung haben, von unten gefüllt worden
sind. Dazu ist zu sagen, dass dabei viel Wasser durch zufällige
Erdrinnen (Gelände hatte noch Baustellenoptik) direkt neben den
Lichtschächten versickert war und dann weil es offenbar aufgrund des
Erdschichten-Aufbaus nicht schnell genug tiefer sickern konnte aus der
Ablauföffnung wieder hochkam. Wir haben durch Pumpe im Lichtschacht und
Wecker Schlimmeres verhindern können, aber Gedanken hatten wir uns
schon gemacht.

Nach der Geländegestaltung um die Lichtschächte mit
Gras-Unkraut-Mischung trat das Problem nie wieder auf (seit 3 Jahren).
Auch bei heftigem Regen im Frühjahr reicht das hereingeregnete Wasser
nicht, den Lichtschacht nennenswert zu füllen. Ich will damit sagen,
dass eine Ableitung über Rohrleitung bei uns völlig überflüssig wäre.
Im Frühjahr steht eben mal ein paar Tage das Wasser im Lichtschacht.

Die Oberkante des Lichtschachtes (billiger Kunststoff) ist ca. 2cm höher
als der Unkrautgarten, das reicht (kein Gefälle bei uns).

Die entscheidende Frage bei Euch ist doch, wie tief ist Euer
Schichtenwasser nun im ungünstigsten Fall. Genau das wird keiner sagen
können.

Von elektrischen Lösungen und Lösungen mit Rückstauklappe usw. würde ich
dringend abraten. Genau dann, wenn sie besonders gut und sicher
funktionieren sollen (Abwesenheit, Sintflut), versagen sie. An
Stromausfall wegen Starkregen noch gar nicht gedacht.

Eigentlich bleibt nur, die Unterkante der Kellerfenster möglichst weit
über die Wasserschicht (deren Höhe ihr nicht kennt) einzuplanen. Die
Abdichtung des Lichtschachtes macht für mich keinen Sinn, es sei denn
man verlässt sich auf Pumpen/Entwässerungsleitungen für das Wasser
direkt von oben.

Sollte wirklich der direkt in den Lichtschacht fallende Regen das
Problem sein, für Starkregen Lichtschachtabdeckungen anfertigen (Brett
+ Dachpappe + Verschönerung), die je nach Wetterbericht oder
Abwesenheitsdauer sturmfest aufgelegt werden.
--
JoergI
Susanne Machel-Kneer
2006-06-04 16:17:42 UTC
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Post by Armin Gajda
Hallo,
wir bauen unser Haus mit Keller. Allerdings ist der Boden im Baugebiet
sehr lehmhaltig und es ist mit zeitweise auftretendem Schichtwasser zu
rechnen.
Da wir im Keller gerne Licht und auch Luft (für Luft-Wasser-Wärmepumpe)
brauchen, wollen wir Licht/Luftschächte einbauen.
Ich weiss jedoch nicht, wie man die Schächte dicht bekommt und trotzdem
das Regenwasser von oben loskriegt.
Der Kellerbauer hat gesagt, man könne die Schächte mit einem Ablauf
versehen und diesen an die Regenrinnen-Leitungen anschließen, oder
einfach einen Schlauch anschließen und diesen 3 Meter vom Haus weglegen.
Wie haben einen wasserdichten Keller und daher keine Drainage.
Ich anderen Threads habe ich schon gelesen, dass durch den Ablauf
natürlich auch wieder Wasser eindringen kann.
Kennt also jemand eine Lösung, die 'sorglos' ist?
Hallo Armin,

vergiss auf jeden Fall die Sache mit dem "3 m wegleiten"!!!
Wenn Du die Befürchtung hast, daß das Schichtenwasser "recht weit oben"
fließt, dann nimm den Anschluß an die Regenleitung oder einen
wasserdichten Lichtschacht.

Wir haben (leider) darauf verzichtet, wegen der Aussage "ihr Haus steht
in einem Schotterbett, da reicht es wenn wir das Wasser so ableiten".
Nun läuft der Lichtschacht immer bei Schneeschmelze, dem dicken
Herbstregen und ähnlichen Anlässen voll, weil der Boden irgendwann das
Wasser nicht mehr schnell genug ableiten kann (Lehmboden, entweder
gefroren oder komplett gesättigt) und das Wasser dann aus dem Boden in
den Schacht läuft. Und zwar nicht durch den Ablauf, sondern durch den
Ritz zwischen der Kellerwand (WU-Wanne) und den angeschraubten Lichtschacht.
Wir werden übrigens im Sommer (sollte er endlich mal kommen) einen
wasserdichten Lichtschacht einbauen lassen. Der kann nämlich (im
Gegensatz zu einem normalen) wasserdicht mit der Wand verklebt (oder was
auch immer) werden. Und gegen den Regen von oben, bekommt er einen
luftdurchlässigen Deckel.

Susanne

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