Discussion:
Durchbiegung des Fußbodens
(zu alt für eine Antwort)
Ron Kroeger
2003-11-11 09:26:11 UTC
Permalink
Hallo,

ich mache mir ein wenig Sorgen um die Belastbarkeit des Fußbodens
meines Wohnzimmers (Größe 3,45x5,4m).

Der Fußboden war schon immer stark durchgebogen, ich schätze die
Durchbiegung zur Raummitte auf etwa 5 cm (!) ein.

Bevor ich einzog wurden Spanplatten verlegt, darüber wurde dann eine
festwerdende Masse verteilt, die die Schiefe des Bodens ein wenig
lindern sollte (was aber kaum funktioniert hat). Darüber habe ich dann
noch Klickparkett verlegt. Nun meine Frage:

1) Kann die starke Durchbiegung des Bodens ein Hinweis sein, dass der
Boden überlastet ist?
2) Kann es sein, dass die zusätzlichen Maßnahmen (Spanplatten +
Ausgleichsmasse + Parkett) ein Gewichtsproblem darstellen?

Bin für jeden Hinweis dankbar.
tobias.g.l
2003-11-11 09:50:08 UTC
Permalink
Hi Ron,
Post by Ron Kroeger
1) Kann die starke Durchbiegung des Bodens ein Hinweis sein, dass der
Boden überlastet ist?
Kann
Post by Ron Kroeger
2) Kann es sein, dass die zusätzlichen Maßnahmen (Spanplatten +
Ausgleichsmasse + Parkett) ein Gewichtsproblem darstellen?
Kann.

wixhtig wäre es die konstruktion des Bodens zu kennen :-)

Wohl Holzbalkendecke?

Gruß

Tobias
Ron Kroeger
2003-11-11 12:45:58 UTC
Permalink
Hi Tobias,
Post by tobias.g.l
wixhtig wäre es die konstruktion des Bodens zu kennen :-)
bin nur Mieter und habe daher null Ahnung. Der Boden scheint ziemlich
zu schwingen, so dass es wohl alles andere als ein Betonboden ist. Das
Haus ist aber glaube ich auch nicht übermäßig alt, ich schätze mal
nicht älter als 40 Jahre.

Eine Frage ist eben, ob die Durchbiegung allein schon ein Kriterium
für eine Überlastung ist oder ob es letztlich nur auf die harten
Fakten (Art des Bodens + Belastung) ankommt.

Ron.
Georg Matejko
2003-11-11 12:59:32 UTC
Permalink
Post by Ron Kroeger
Eine Frage ist eben, ob die Durchbiegung allein schon ein Kriterium
für eine Überlastung ist oder ob es letztlich nur auf die harten
Fakten (Art des Bodens + Belastung) ankommt.
Wenn die Decke über höchstens 5,40m spannt, sollte die Durchbiegung
nicht mehr als ca. 2 cm betragen. In keiner Bauart sollten
Durchbiegungen von geschätzt 5cm auftreten. Auch wenn du den Wert
überschätzt hast, sollte man die Situation von einem Fachmann prüfen
lassen. Wenn die Decke in der kurzen Richtung spannt, ist die
Durchbiegung geradezu dramatisch.

Bei einer Massivdecke könnte es sein, dass ein gewisser Durchhang schon
durch ungenaues Einschalen (und verputzen) eingetreten ist. Die von dir
erwähnten Schwingungen sprechen für eine Holzbalkendecke. Eine
Holzbalkendecke könnte man mit mäßigem Aufwand verstärken.

Grüße
Georg

--
Georg Matejko
www.matejko.de
tobias.g.l
2003-11-11 12:59:19 UTC
Permalink
Hi Ron,
Post by Ron Kroeger
bin nur Mieter und habe daher null Ahnung. Der Boden scheint ziemlich
zu schwingen, so dass es wohl alles andere als ein Betonboden ist. Das
Haus ist aber glaube ich auch nicht übermäßig alt, ich schätze mal
nicht älter als 40 Jahre.
wohl Holzbalkendecke.
Post by Ron Kroeger
Eine Frage ist eben, ob die Durchbiegung allein schon ein Kriterium
für eine Überlastung ist oder ob es letztlich nur auf die harten
Fakten (Art des Bodens + Belastung) ankommt.
wohl etwas unterdimensioniert. Sollte sich nicht mehr biegen
als l/300, also 1 cm bei 3m. Nach dem Krieg war das Holz
teuer :-)

Halt nicht so arg hüpfen. Halten wird sie trotzdem.

Gruß

Tobias
Georg Matejko
2003-11-11 14:54:17 UTC
Permalink
Hallo Tobias und Ron.
Post by tobias.g.l
Halt nicht so arg hüpfen. Halten wird sie trotzdem.
Sicher kann man da nicht sein.

Wenn der bemessene Balken gleiche Ausnutzungsgrade für Durchbiegung und
Biegespannung aufwiese, wäre bei doppelter Durchbiegung wie zulässig die
Tragreserve für Biegespannungen näherungsweise verbraucht.

In Praxi liegen die Ausnutzungsgrade für Durchbiegung (erf I/vorh I =
vorh f/ zul f) nahe bei 1 und für Biegespannungen (vorh Sigma/zul Sigma)
bei 0,6 - 0,7. Diese Werte sind als Anhaltswerte zu verstehen. Mit
abnehmender Spannweite nähern sich die Ausnutzungsgrade an.

Ich sehe die Situation nicht ganz so optimistisch wie Tobias. Die Größe
der Tragreserven kann nur als gering bis sehr gering eingeschätzt
werden. Die Gebrauchsfähigkeit ist arg unzureichend. Mich würden die
Einschränkungen der Wohnqualität stören.

Grüße
--
Georg Matejko

Email: ***@matejko.de
URL: www.matejko.de
tobias.g.l
2003-11-11 15:05:38 UTC
Permalink
Hi Georg,
Post by Georg Matejko
Sicher kann man da nicht sein.
Da gebe ich Dir Recht. Sicher kann man nicht sein.
Das hätte ich besser dazu gesagt, bei meiner Bemerkung.

Gruß

Tobias
Werner Jakobi
2003-11-11 19:42:21 UTC
Permalink
Post by Ron Kroeger
1) Kann die starke Durchbiegung des Bodens ein Hinweis sein, dass der
Boden überlastet ist?
Kann sein, Georg hat dazu ja schon was geschrieben. Kann aber auch ein
anderer Schaden sein. Was ist denn unter diesem Boden.

Was hast du denn in diesem Raum so drinstehen? Ein sehr schweres
Bücherregal als Raumteiler oder so was in der Art wäre evtl. fatal.
Post by Ron Kroeger
2) Kann es sein, dass die zusätzlichen Maßnahmen (Spanplatten +
Ausgleichsmasse + Parkett) ein Gewichtsproblem darstellen?
Das glaube ich zunächst mal nicht.

Mach ein paar zusätzliche Angaben, insbesondere Bundesland,
darunterliegender Raum und Möblierung. Dann kann man vielleicht etwas
mehr sagen.

Gruss, Werner
--
Morver, der Rollstuhl fuer kranke Windows-Newsreader und fuer OE.
Aktuelle Version 1.0.305: http://www.morver.de/
Ron Kroeger
2003-11-12 08:11:02 UTC
Permalink
Post by Werner Jakobi
Kann sein, Georg hat dazu ja schon was geschrieben. Kann aber auch ein
anderer Schaden sein. Was ist denn unter diesem Boden.
Ich wohne im dritten Stock (nicht im Dachgeschoss). Unter mir sind
Wohnungen mit dem gleichen Layout.
Post by Werner Jakobi
Was hast du denn in diesem Raum so drinstehen? Ein sehr schweres
Bücherregal als Raumteiler oder so was in der Art wäre evtl. fatal.
Drei Schränke, nicht zu schwer, alle an der Wand stehend. Außerdem
noch zwei zweisitzige Couchen, auch an der Wand und ein
Hifimöbelstück.
Post by Werner Jakobi
Mach ein paar zusätzliche Angaben, insbesondere Bundesland,
darunterliegender Raum und Möblierung. Dann kann man vielleicht etwas
mehr sagen.
Düsseldorf, NRW. Die Durchbiegung war schon vorhanden, bevor ich
eingezogen bin.

Ron.
Frank Faulstich
2003-11-12 12:26:49 UTC
Permalink
Post by Ron Kroeger
Post by Werner Jakobi
Kann sein, Georg hat dazu ja schon was geschrieben. Kann aber auch ein
anderer Schaden sein. Was ist denn unter diesem Boden.
Ich wohne im dritten Stock (nicht im Dachgeschoss). Unter mir sind
Wohnungen mit dem gleichen Layout.
Hallo Ron!

Es könnte sich hier auch um einen Schaden durch Hausschwamm handeln.
Damit ist nicht zu spaßen. Wende dich mit diesen Bedenken am besten an
den Vermieter.

Viele Grüße

Frank
Werner Jakobi
2003-11-12 15:42:15 UTC
Permalink
Post by Ron Kroeger
Drei Schränke, nicht zu schwer, alle an der Wand stehend. Außerdem
noch zwei zweisitzige Couchen, auch an der Wand und ein
Hifimöbelstück.
Das reicht längst nicht um 200 kg/qm vollflächig zu erzeugen, für die
solche Decken bemessen sind. Die Häuser aus den 50er und 60er Jahren
sind zwar teilweise schlechter Qualität, so schlecht aber doch nicht.

Könnte irgend ein Holzschädling sein, der die Tragfähigkeit des Gebälks
schädigt. Im Gegensatz zu Frank tippe ich allerdings nicht auf einen
Pilz, sondern eher auf irgendwelche Insekten.

Da muß dein Vermieter einen Sachverständigen einschalten. Einen Statiker
mit Erfahrungen in der Sanierung von Altbauten, keinen Architekten!

Gruss, Werner
--
Morver, der Rollstuhl fuer kranke Windows-Newsreader und fuer OE.
Aktuelle Version 1.0.305: http://www.morver.de/
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