Discussion:
Holzfenster - Kittbet unnötig?
(zu alt für eine Antwort)
Thomas Haedrich
2003-10-13 09:59:21 UTC
Permalink
Hallo,

habe gerade neue Holzfenster mit Einfachverglasung in Leinölkitt bekommen.
Mich verblüfft, daß alle Scheiben blank in der Falz ohne jedes Kittbett
liegen. Ist das nicht mehr nötig?, was mich sehr wundern würde. Oder gibt
es modernere Materialien, die man auf den ersten Blick am Fenster nicht
sieht?
Trotzdem bliebe das Problem, daß an der Innenseite der Scheibe ablaufendes
Wasser in den Falz gelangen würde, zumindest in dem sichtbaren Spalt
zwischen Glas und Holz stehen bliebe.

Grüße, Thomas
--
* Thomas Haedrich
* SIVUS gGmbH Institut fuer Verfahrens-, Umwelt- und Sensortechnik
* an der Technischen Universitaet Chemnitz
* Schulstr. 38, 09125 Chemnitz, Tel.: (0371) 5334020
Robert Pflüger
2003-10-14 04:28:03 UTC
Permalink
HAllo,

alle Glaser die ich kenne machen, wenn Leinölkitt verlangt ist, das
Kittbett. Bei Reparaturverglasungen in untergeordneten Bauteilen wird
schon mal Silikon verwendet, aber dann komplett ohne Leinölkitt (Sofern
der nicht ausdrücklich verlangt war)

Robert
Post by Thomas Haedrich
...
habe gerade neue Holzfenster mit Einfachverglasung in Leinölkitt bekommen.
wow, in welches Bauwerk werden diese Fenster eingebaut? (Bautafel?)


Robert
tobias
2003-10-14 06:58:40 UTC
Permalink
Hi Thomas,
Post by Thomas Haedrich
habe gerade neue Holzfenster mit Einfachverglasung in Leinölkitt bekommen.
Mich verblüfft, daß alle Scheiben blank in der Falz ohne jedes Kittbett
liegen. Ist das nicht mehr nötig?, was mich sehr wundern würde. Oder gibt
es modernere Materialien, die man auf den ersten Blick am Fenster nicht
sieht?
Trotzdem bliebe das Problem, daß an der Innenseite der Scheibe ablaufendes
Wasser in den Falz gelangen würde, zumindest in dem sichtbaren Spalt
zwischen Glas und Holz stehen bliebe.
Einfachverglasungen in Linölkitt gibt es eigentlich in D
im Grunde kaum noch, höchstens in der
Denkmalpflege.

Robert hat schon einiges geschrieben - ich kann nur
sagen wie diese früher ausgeführt wurden, da ich meine
entsprechend der historischen Ausführung
repariert hatte.

Die Glasscheibe wird von außen in den Flügel eingelegt-
und dann mit kleinen "Stahldreieckchen" zum Nageln
im Rahmen befestigt. Die Verkittung erfolgt dann von
außen. Innen bleibt der Spalt zum Holz.

Leinölkitt gibts in jedem Baumarkt für 1 Euro/ 250 gr.
oder so :-)

Bei Einfachverglasungen bildet sich im Winter, insbesondere
wenn der Raum beheizt ist, immer gerne Kondensat, das
in diese Fuge laufen kann. Zumindest unten könnte man
diese also mit Silikon nachdichten.

Ich persönlich habe das so gelöst, daß ich die alten Fenster
abgeschliffen hatte - und mehrfach auf Acrylbasis allseitig gestrichen,
wobei ich viel Augenmerk darauf gelegt hatte, die Falzen in
der die Scheiben eingelegt werden, möglichst intensiv
zu versiegeln. So habe ich weniger bedenken bezüglich des
inneren Spaltes.

Leinölkitt ist etwas schwierig zu verarbeiten. Ich vermute
er wurde innenseitig früher nicht ausgeführt, da das einfach
unschön ausschaut.

Wegen dem Kondensat wurde früher in die innere Fensterbank
unter die Flügel eine Vertiefung gefräst, in der sich das Tropfwasser
sammeln konnte, jedenfalls war das bei meinem Großvater so
ausgeführt. Das Kondenswasser wurde dann mit einem
Lappen ab und an weggewischt.

An einer Einscheibenverglasung fällt bei Frost sehr viel Kondensat
aus. Ich hatte letzten Winter zonenweise bis zu 1 cm Eis
innenseitig am Fenster (Schlafzimmer).

Auch wenn gut geheizt ist, kann sich bei stärkerem Frost
innenseitig Eis bilden, wobei es zuerst unten am
Fenster anfängt, von den Außenecken weg, also an der kritischen Fuge.

Eisblumen am Fenster, und gegenüber der knisternde
Ofen, gehören in kalten Winternächten aber zu den
Stimmungsbildern, die ich nicht mehr missen möchte :-)

Gruß

Tobias
Robert Pflüger
2003-10-14 17:50:46 UTC
Permalink
Hallo,
Post by tobias
...
Die Glasscheibe wird von außen in den Flügel eingelegt-
und dann mit kleinen "Stahldreieckchen" zum Nageln
im Rahmen befestigt. Die Verkittung erfolgt dann von
außen. Innen bleibt der Spalt zum Holz.
vor dem eingegen der Scheibe muß auch etwas Kit an den Rahmen, Die
Scheibe von drei Seiten in Kitt gebettet, der Kitt an zwei Seiten im
Falz ds RAhmens.
Blankes Holz muß einen ersten Abstrich haben, sonst trocknet der Kitt zu
stark aus und die "Flankenhaftung" ist nicht optimal.
Auch auf der Innenseite soll die Oberfläche des Fensterflügel-Profiles
leicht schräg nach unten/innen geneigt sein, damit das Wasser nicht
stehen bleibt, sondern in die dafür vorgesehene Rinne läuft.

Schau mal Deine Orginal-Verglasten Fenser an. an der Innenseite der
Scheiben wird (wenn es richtig gemacht wurde) 1 bis 2 mm Kittfuge sein.

Gruß

Robert
tobias
2003-10-14 18:05:59 UTC
Permalink
Hi Robert,
Post by Robert Pflüger
Schau mal Deine Orginal-Verglasten Fenser an. an der Innenseite der
Scheiben wird (wenn es richtig gemacht wurde) 1 bis 2 mm Kittfuge sein.
Nein, hab ich auch bei anderen noch nie gesehen -
alles Pfuscher hier gewesen :-)

Was solls. Einmal verkitten (von außen) hat mir völlig gereicht :-)

Sicher werd ich die nicht mehr ausbauen :-)

Gruß

Tobias
Thomas Haedrich
2003-10-16 08:44:48 UTC
Permalink
Am Tue, 14 Oct 2003 20:05:59 +0200 schrieb tobias ...
Post by tobias
Post by Robert Pflüger
Schau mal Deine Orginal-Verglasten Fenser an. an der Innenseite der
Scheiben wird (wenn es richtig gemacht wurde) 1 bis 2 mm Kittfuge sein.
Nein, hab ich auch bei anderen noch nie gesehen -
alles Pfuscher hier gewesen :-)
Offensichtlich.
Post by tobias
Was solls. Einmal verkitten (von außen) hat mir völlig gereicht :-)
Sicher werd ich die nicht mehr ausbauen :-)
Du wirst sie spätestens dann ausbauen, wenn das an der Scheibe
herunterlaufende Wasser den unteren Rahmenschenkel hat verrotten lassen.

Thomas
--
* Thomas Haedrich
* SIVUS gGmbH Institut fuer Verfahrens-, Umwelt- und Sensortechnik
* an der Technischen Universitaet Chemnitz
* Schulstr. 38, 09125 Chemnitz, Tel.: (0371) 5334020
Thomas Haedrich
2003-10-16 08:41:44 UTC
Permalink
Am Tue, 14 Oct 2003 19:50:46 +0200 schrieb Robert =?iso-8859-1?Q?Pfl=FCger?=

Hallo Robert und alle anderen,
Post by Robert Pflüger
Post by tobias
...
Die Glasscheibe wird von außen in den Flügel eingelegt-
und dann mit kleinen "Stahldreieckchen" zum Nageln
im Rahmen befestigt. Die Verkittung erfolgt dann von
außen. Innen bleibt der Spalt zum Holz.
vor dem eingegen der Scheibe muß auch etwas Kit an den Rahmen, Die
Scheibe von drei Seiten in Kitt gebettet, der Kitt an zwei Seiten im
Falz ds RAhmens.
Blankes Holz muß einen ersten Abstrich haben, sonst trocknet der Kitt zu
stark aus und die "Flankenhaftung" ist nicht optimal.
Auch auf der Innenseite soll die Oberfläche des Fensterflügel-Profiles
leicht schräg nach unten/innen geneigt sein, damit das Wasser nicht
stehen bleibt, sondern in die dafür vorgesehene Rinne läuft.
Letzteres nennt sich Lichtschräge. Dient aber auch dem Ablauf des Wassers.

Das Verkitten kannte ich auch so. Und so habe ich auch sämtliche Fenster
unserer Wohnung verglast. Bei den Veranda-Fenstern, um die es hier geht,
habe ich aus Zeitmangel dem Tischler gleich den Auftrag zur Verglasung
mitgegeben.
Und die kamen ohne Kittbett. Ich zweifelte erst einmal an mir, ob ich
vielleicht von gestern sei. Deshalb auch meine Frage ob bei Leinölverkittung
im Bett heutzutage anderes verwendet wird, wie z.B. ein Vorlegeband.

Habe auch noch eine Rücksprache mit Restauratoren alter Holzfenster
gehalten: Ohne Kittbett ist Murks aus den oben genannten Gründen.

Neu war für mich die Verklotzung: Kleine Holzklötzchen müssen zwischen
Scheibe und Rahmen geklemmt werden, um ein Absenken des Flügels zu
verhindern.
Wenn ich das meinem Tischler auch noch erzähle springt er mir in's Gesicht
oder nimmt sich einen Strick.

Viele Grüße, Thomas
einem handfesten Streit entgegensehend.
--
* Thomas Haedrich
* SIVUS gGmbH Institut fuer Verfahrens-, Umwelt- und Sensortechnik
* an der Technischen Universitaet Chemnitz
* Schulstr. 38, 09125 Chemnitz, Tel.: (0371) 5334020
Thomas Landsiedel, Wuppertal
2003-10-17 06:43:48 UTC
Permalink
Hallo Thomas,

jetzt geb ich meinen Senf auch noch dazu :-)
Post by Thomas Haedrich
Post by Robert Pflüger
Post by tobias
...
Die Glasscheibe wird von außen in den Flügel eingelegt-
und dann mit kleinen "Stahldreieckchen" zum Nageln
im Rahmen befestigt. Die Verkittung erfolgt dann von
außen. Innen bleibt der Spalt zum Holz.
Das mit den Dreiecksplättchen hat Tobias wohl aus dem Verglasen von
Bilderrahmen ;-)

Wenn's nicht rostet, schadet es nicht.
Post by Thomas Haedrich
Post by Robert Pflüger
Robert
vor dem eingegen der Scheibe muß auch etwas Kit an den Rahmen, Die
Scheibe von drei Seiten in Kitt gebettet, der Kitt an zwei Seiten im
Falz ds RAhmens.
Blankes Holz muß einen ersten Abstrich haben, sonst trocknet der Kitt zu
stark aus und die "Flankenhaftung" ist nicht optimal.
Auch auf der Innenseite soll die Oberfläche des
Fensterflügel-Profiles
Post by Thomas Haedrich
Post by Robert Pflüger
leicht schräg nach unten/innen geneigt sein, damit das Wasser nicht
stehen bleibt, sondern in die dafür vorgesehene Rinne läuft.
Jo
Post by Thomas Haedrich
Letzteres nennt sich Lichtschräge. Dient aber auch dem Ablauf des Wassers.
Vornehmlich Wasserablauf, ansonsten durch Profilgebung verjüngt.
Post by Thomas Haedrich
Das Verkitten kannte ich auch so. Und so habe ich auch sämtliche Fenster
unserer Wohnung verglast. Bei den Veranda-Fenstern, um die es hier geht,
habe ich aus Zeitmangel dem Tischler gleich den Auftrag zur Verglasung
mitgegeben.
Und der kannte sich nicht mehr mit der alten Technik aus :-(
Post by Thomas Haedrich
Habe auch noch eine Rücksprache mit Restauratoren alter Holzfenster
gehalten: Ohne Kittbett ist Murks aus den oben genannten Gründen.
Jo
Post by Thomas Haedrich
Neu war für mich die Verklotzung: Kleine Holzklötzchen müssen zwischen
Scheibe und Rahmen geklemmt werden, um ein Absenken des Flügels zu
verhindern.
Wenn ein vollsatt mit Leinölkitt ausgefüllter Glasfalz vorhanden ist,
braucht man keine Verklotzung.

Gruß

Thomas, *Tischler*
Siggi Jedath
2003-10-17 07:41:34 UTC
Permalink
Post by Thomas Landsiedel, Wuppertal
Post by Thomas Haedrich
Neu war für mich die Verklotzung: Kleine Holzklötzchen müssen zwischen
Scheibe und Rahmen geklemmt werden, um ein Absenken des Flügels zu
verhindern.
Wenn ein vollsatt mit Leinölkitt ausgefüllter Glasfalz vorhanden ist,
braucht man keine Verklotzung.
Gruß
Thomas, *Tischler*
Hi,
die Verklotzung soll die Scheibe vor Spannungen schützen.
Sie ist auf jeden Fall in der unteren Falz nötig.

Die Scheibe muss auf jeden Fall fixiert werden.
Ob mit den Ecken oder mit Glasernägeln ist egal.

Siggi
Maler u. Lackierer
Thomas Landsiedel, Wuppertal
2003-10-17 08:28:39 UTC
Permalink
Hallo Siggi,

"Siggi Jedath" schrieb>
Post by Siggi Jedath
Hi,
die Verklotzung soll die Scheibe vor Spannungen schützen.
Sie ist auf jeden Fall in der unteren Falz nötig.
Die fachgerechte Verklotzung dient bei der heutigen Verglasungsmethodik
der gleichmäßigen Lastabtragung, bzw. Verspannung im Sollzustand unter
Nutzungsbedingungen *g* . Bei vollsattem Leinölkittbett ist sie nicht
sinnvoll.
Post by Siggi Jedath
Die Scheibe muss auf jeden Fall fixiert werden.
Ob mit den Ecken oder mit Glasernägeln ist egal.
Unter dem Aspekt, dass eine mit Leinölkitt verglaste Scheibe sich im
Laufe Ihres Lebens lockern könnte ist es aus Versicherungsgründen
sinnvoll die Scheibe mit geeibnetem Material in der vorgesehenen Lage zu
fixieren.

Ich habe in meiner Lehrzeit zig qm alter Fenster aus der Fachwerkzeit
zwischen 1850 und 1920 ausgeglast -der schönen Gläser wegen-, bei denen
der Kitt so gut am Holz und Glas haftete, dass keine Zwangshalterungen
notwendig und zu finden waren. Die Haltestifte kamen wohl etwas später
auf, oder man hatte kein geeignetes Material bei uns im Raum.
Post by Siggi Jedath
Siggi
Maler u. Lackierer
Gruß

Thomas
Siggi Jedath
2003-10-17 14:38:03 UTC
Permalink
Post by Thomas Landsiedel, Wuppertal
Ich habe in meiner Lehrzeit zig qm alter Fenster aus der Fachwerkzeit
zwischen 1850 und 1920 ausgeglast -der schönen Gläser wegen-, bei denen
der Kitt so gut am Holz und Glas haftete, dass keine Zwangshalterungen
notwendig und zu finden waren. Die Haltestifte kamen wohl etwas später
auf, oder man hatte kein geeignetes Material bei uns im Raum.
Hi,

die Klotzung ist gerade bei alten Fenstern wichtig, sie sind nicht so
verwindungssteif, ....und wenn dann die Scheibe direkt auf dem Holz
der Falz steht...
Die Fixierung dient der Sicherheit und der eigenen Absicherung.
Leinölkitt bleibt lange weich und wird erst spröde bevor er abhärtet.
Die Kraft einer z.B. 50x80er Scheibe bei Durchzug sollte nicht
unterschätzt werden. ;)

Ich mache heute noch von Zeit zu Zeit Reparaturverglasung, ich werde
mich daran halten, was man mir in der Lehre eingebleut hat.

Gruss Siggi
Thomas Landsiedel, Wuppertal
2003-10-17 15:44:13 UTC
Permalink
Hallo Siggi,

"Siggi Jedath" schrieb
Post by Siggi Jedath
Hi,
die Klotzung ist gerade bei alten Fenstern wichtig, sie sind nicht so
verwindungssteif, ....und wenn dann die Scheibe direkt auf dem Holz
der Falz steht...
Die Scheibe stabilisiert den Rahmen und sollte nicht auf dem Holz stehen
sondern dem Kittbett unten.
Post by Siggi Jedath
Die Fixierung dient der Sicherheit und der eigenen Absicherung.
Leinölkitt bleibt lange weich und wird erst spröde bevor er abhärtet.
Die Kraft einer z.B. 50x80er Scheibe bei Durchzug sollte nicht
unterschätzt werden. ;)
Bei Durchzug hat man keinen Druck auf der Scheibe. Kommt der Druck von
Windlast drauf, drückt es gegen den Kitt im Falz. Der Sog holt die
Scheibe auch nicht raus. Aber Du hast schon recht, dass man das von der
Scheibengröße und Dicke abhängig machen sollte, was zu unternehmen ist,
um das System dauerhaft zu erhalten. Vielleicht sollten wir uns jetzt
noch über die Viskosität des Kitts unterhalten - ist er weich, läßt er
sich auch leichter verarbeiten-.
Post by Siggi Jedath
Ich mache heute noch von Zeit zu Zeit Reparaturverglasung, ich werde
mich daran halten, was man mir in der Lehre eingebleut hat.
Mach ruhig wie gehabt, ist ja kein Fehler :-)), aber wo sich die Maler
so all rantrauen SCNR ;-)

Gruss Thomas
Siggi Jedath
2003-10-17 20:02:54 UTC
Permalink
Post by Thomas Landsiedel, Wuppertal
Hallo Siggi,
, aber wo sich die Maler
Post by Thomas Landsiedel, Wuppertal
so all rantrauen SCNR ;-)
Gruss Thomas
Hi,
du bist noch etwas jünger? ;)
Sonst würdest du wissen, dass es früher üblich war, dass der
ortsansässige Maler auch die Verglasung übernahm.
Schreiner trauten sich da eigentlich nicht ran.
So meine Erfahrung.

Aber lassen wir es..... ;))

Gruss Siggi

Siggi Jedath
2003-10-14 10:07:02 UTC
Permalink
Post by Thomas Haedrich
Hallo,
habe gerade neue Holzfenster mit Einfachverglasung in Leinölkitt bekommen.
Mich verblüfft, daß alle Scheiben blank in der Falz ohne jedes Kittbett
liegen. Ist das nicht mehr nötig?, was mich sehr wundern würde. Oder gibt
es modernere Materialien, die man auf den ersten Blick am Fenster nicht
sieht?
Trotzdem bliebe das Problem, daß an der Innenseite der Scheibe ablaufendes
Wasser in den Falz gelangen würde, zumindest in dem sichtbaren Spalt
zwischen Glas und Holz stehen bliebe.
Grüße, Thomas
Hi,
ein Kittbett ist immer nötig.
Tobias und Robert haben die Gründe ja beschrieben.

Normaler Weise wird Kitt vorgelegt und dann mittels Kittmesser so
(schräg) herausgedrückt, das man den herausstehenden Wulst nach dem
Einlegen und Verkitten von Aussen, 'abschneiden' kann.
Selbst Isolierverglasung wurde früher so eingesetzt. Aber natürlich
mit Leisten von aussen.;))
Aus Zeitersparnis ist man dann hin gegangen und hat Vorlegeband
genommen, und das Silicon kam in's Spiel.

Da Silicon aber schlecht überstreichbar ist, kommt/kam der Versiegeler
meist erst, wenn der Fensteranstrich fertig war.

Schau Mal nach, vielleicht ist bei dir ja auf diese Weise verglast
worden. Dann solltest du den Glaser erinnern. ;)

Gruss Siggi
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