Discussion:
Brüstungshöhen ab OK RF oder OK FF
(zu alt für eine Antwort)
Matthias Brucke
2004-01-22 23:31:45 UTC
Permalink
Moin,

ich hatte das lustige Problem auf meinem Bau, dass der Bauunternehmer
die Türstürze zu hoch gemacht hat. Bei der Diskussion und der Suche
nach den Ursachen stellte sich heraus, dass meine Architektin im Plan
alle Masse ab OK RF gemacht hatte. Da sie dies auch deutlich auf die
Pläne geschrieben hat, ist sie (wahrscheinlich?) aus dem Schneider. Da
es früh genug bemerkt wurde, ist nichts schlimmeres passiert ;)-

Allerdings haben mir alle Handwerker (der Installateur kam auch erst
mit falschen Heizkörpern an) bestätigt, dass sie das noch nie gesehen
hätten, und dass alle Masse auf den Plänen immer ab OK FF angegeben
würden.

Gibt es für die eine oder andere Variante irgendwelche Begründungen?

Danke Mats
--
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tobias
2004-01-23 01:42:01 UTC
Permalink
Hi,
Post by Matthias Brucke
hätten, und dass alle Masse auf den Plänen immer ab OK FF angegeben
würden.
Gibt es für die eine oder andere Variante irgendwelche Begründungen?
mein erster cCef hatte auch immer von Fertigfußboden vermaßt,
dazu gabs einen Auszug der Fußbodenaufbauten im Plan.

Logisch erschien es mir persönlich nie. Ich vermaße immer Rohbau.

Er meinte es sein aus "Haftungsgünden". Nun ja, wenn er meint.
Logisch erschien es mir auch nie :-) Aber das will nichts heißen


Gut Nacht

Tobias
Willi
2004-01-23 08:59:26 UTC
Permalink
"Matthias Brucke" <***@brucke.de> schrieb im Newsbeitrag news:***@4ax.com...
......
Post by Matthias Brucke
alle Masse ab OK RF gemacht hatte. Da sie dies auch deutlich auf die
Pläne geschrieben hat, ist sie (wahrscheinlich?) aus dem Schneider. Da
es früh genug bemerkt wurde, ist nichts schlimmeres passiert ;)-
Immerhin sind ja die Pläne dafür da, daß man sie nicht nur anschaut, sondern
auch danach baut.
Post by Matthias Brucke
Allerdings haben mir alle Handwerker (der Installateur kam auch erst
mit falschen Heizkörpern an) bestätigt, dass sie das noch nie gesehen
hätten, und dass alle Masse auf den Plänen immer ab OK FF angegeben
würden.
Ja, Ja ....
Post by Matthias Brucke
Gibt es für die eine oder andere Variante irgendwelche Begründungen?
....

Tatsache ist, daß es beide Varianten gibt, und zulässig sind.
Mir persönlich scheint die Angabe ab OK FertigFußboden etc. sinnvoller, da
mit dieser Angabe der geplante Fertigzustand auch erreicht wird, wenn der
"Bauherr" sich z.B. ein anderes Fußbodenmaterial (d = 22 mm statt z.B. 2 mm)
aussucht.
Dann braucht man nur noch dem Fußbodenleger den neuen FB-Aufbau bekannt zu
geben, für alle anderen Beteiligten ändert sich Nichts. ....
Dafür gibt es übrigens einen "Meterriß" auf der Baustelle.

Die Angabe ab OK Rohbau führt im Zusammenhang mit einem Meterriß und
Handwerkern welche die Pläne lesen und danach bauen zum gleichen Ergebnis.

Gruß, Willi
Thomas Graser
2004-01-24 23:00:27 UTC
Permalink
Post by Willi
Tatsache ist, daß es beide Varianten gibt, und zulässig sind.
und dass beide sinnvoll sein können -

wie z.B. der Bezug auf FFB bei Umbauten im Bestand

oder der Bezug auf RFB, wenn der Bauherr dem zunächst noch unbekannten
Mieter verschiedene Fussbodenvarianten zugestehen will (ja, das gibt
es)

Gruss
Thomas
Sven Schelhorn
2004-01-23 12:16:04 UTC
Permalink
Post by Matthias Brucke
Moin,
Hola...
Post by Matthias Brucke
Gibt es für die eine oder andere Variante irgendwelche Begründungen?
Brüstungshöhen sind eigentlich Rohbauhöhen.

Das kommt schon daher, daß 1,00m über 10, 12 etc. cm Fußbodenaufbau kaum
gemauert werden kann.
Zumindest nicht "normal" nach unseren 12,5er Raster. Ja ich weiß, es
gibt auch zwischen Größen...

Aber setzt Du nun auch noch ein Rohbau-Öffnungsmaß rein hast Du auch den
Sturz auf so einer beschissenen Höhe.

(Was ist überhaupt Fertig? Ist das dann von FFB auf Roh-Brüstung oder
auf UK Fensterrahmen oder gar auf OK Fensterbank.)

Neulich hätte ich so einen AG der alles immer auf Fertig bezog. Das habe
ich ihm schnell abgewöhnt, auch wenn er schon 40 Jahr Berufserfahrung
hatte *g*

Sagt der doch glatt 1,125 Brüstung. Da denkt jeder an ein Rohbaumaß. Er
meinte allerdings fertig ... usw. usf.

Nun meinet er, Rohbaumaße wären schlecht, weil der Maurer ja nach dem
1m-Riß mauern würde. Ich fragte dann nur, wo denn der 1m-Riß ist, wenn
noch gar kein Mauerwerk steht ;-)

Ändert sich außerdem Dein FBA müsste man ja jegliche Fenster
Brüstungshöhen, sowie UK Sturz ändern. Was für ein Schmarrn!

Und was interessiert mich beim Mauern die Estrichhöhe etc.???
Hauptsache der Planer weiß was Fertig dabei rauskommt...

Ausnahme, und das steht bei uns auf jeden Plan, sind Innentüren. Das
sind immer Fertigmaße.
Ändert sich hier ein FBA bleibt das Fertigmaß 2,01 gleich, ohne die
Pläne in dieser Beziehung überholen zu müssen. Und das passiert dann
natürlich auch nach dem 1m-Riß...

PS: Ich hätte diesbezüglich noch nie Problem, ist aber immer wieder die
Gleiche Frage, wieauch "+/- 0,00 auf RB oder auf FFB". *g*
--
Ciao, SVEN
--
<FAQ: de.sci.architektur>
<http://dsa.bau-wesen.de>
Hubert Bigerl
2004-01-23 15:03:38 UTC
Permalink
Post by Sven Schelhorn
Brüstungshöhen sind eigentlich Rohbauhöhen.
Das kommt schon daher, daß 1,00m über 10, 12 etc. cm Fußbodenaufbau kaum
gemauert werden kann.
Zumindest nicht "normal" nach unseren 12,5er Raster. Ja ich weiß, es
gibt auch zwischen Größen...
D hast du recht, Sven.
Ich bin auch der Meinung, dass Maßangaben für denjenigen nachvollziehbar
und meßbar sein müssen, der sie herstellen muss. Brüstungen und Stürze
macht der Maurer. Also bekommt er sie von der Rohdecke aus vermessen, wo
er ja auch sein Maß nehmen muss. Er hat ja noch gar keinen
Fertigfußboden.

Ausserdem hab ich festgestellt, dass die Maurer (Anwesende natürlich
ausgenommen!) nicht so gerne kopfrechnen und das Ergebnis etwas
fehlerbehafteter ausfallen kann, wie bei den Ausbaugerwerken.

Ich gebe ausserdem in den Detailplänen und Schnitten noch gerne die
NN-Höhe an (was das CAD ja sozusagen umsonst mitliefert). Ausserdem muss
der Bezugsgrund eindeutig in jedem Plan vermerkt sein.
Die späteren Gwerke (nach dem Estrich) haben dann einen Meterriss an den
Türen, den das Vermessungsbüro herstellt.

Grüsse Hubert
tobias
2004-01-23 16:04:48 UTC
Permalink
Hi ihr,

ich setz es einfach hier rein.

Also ich beobachte immer wieder, dass bei 1
m Brüstung wegen der Ausgleichsschicht auf
dem Rohboden im Steinmass ca. 1,02 - 1,03
m rauskommen. Dann werden die 2 cm säuberlich
abgesägt. Aber eigentlich kommt es auf die
2 cm auch nicht an. So bespreche ich das dann, dass
sie volle Steine setzen sollen.

Bie Innentüren klappt das meist nicht, außer man geht
auf ca. 2,15 bis 2,16 m Rohmaß.

Dann geht das mit nem halben Stein (Höhe) am
Sturzauflager. Wer die Türstürze selber macht, was
es immer noch gibt, nimmt dann 12,5 cm Sturzhöhe
bis OK Steinschicht, 2 x 12 er Eisen als Bewehrung
unten (normale Türen). Die kann man auch auf der
Baustelle schalen, oder als "Fertigteil" selber herstellen
(spart bei Eigenleistung etwas Geld) :-) Bzw. können
so auch Betonreste (fallen meist irgendwie an) gleich
verwertet werden.

Gruß

Tobias
Sven Schelhorn
2004-01-23 17:45:27 UTC
Permalink
Post by tobias
Hi ihr,
ich setz es einfach hier rein.
Also ich beobachte immer wieder, dass bei 1
m Brüstung wegen der Ausgleichsschicht auf
dem Rohboden im Steinmass ca. 1,02 - 1,03
m rauskommen. Dann werden die 2 cm säuberlich
abgesägt. Aber eigentlich kommt es auf die
2 cm auch nicht an. So bespreche ich das dann, dass
sie volle Steine setzen sollen.
Da hast Du recht, aber mal Ehrlich, solange es keine 0,375 Brüstung ist
versteckt sich der 1(!)cm Ausgleichschicht.

Ich hasse im übrigen immer diese Sprüche, der Planer muß so planen und
zeichnen, daß es "baubar" ist.
Das ist nicht wahr. Ich werde dafür bezahlt daß auch die Theorie stimmt.

Und so nehme ich das 12,5er Raster als oberste Premisse. Meine
CAD-System hat grundsätzlcih ein Raster von 0,0625 bzw. 0,03125cm.
Dadurch hat man Planungssicherheit. Eifaches Kopfrechnen der Mauermaße
mit +/-1.

Das in der Praxis ein NF eine andere Höhe hat als 25/3 = 0,08333cm ist
mir ja auch wurscht ;-)
Post by tobias
Bie Innentüren klappt das meist nicht, außer man geht
auf ca. 2,15 bis 2,16 m Rohmaß.
Danach kann ich mich nicht richten. Ich kriege soviel verschiedene
Aufbauhöhen vorgegeben und trotzdem, die Höhe über Fertig muß halt 2,01
sein. Ist sie nun 2,15-0,12 wäre das 2,03 über Fertig =
Sonderanfertigung, oder?
Post by tobias
Dann geht das mit nem halben Stein (Höhe) am
Sturzauflager. Wer die Türstürze selber macht, was
es immer noch gibt, nimmt dann 12,5 cm Sturzhöhe
bis OK Steinschicht, 2 x 12 er Eisen als Bewehrung
unten (normale Türen). Die kann man auch auf der
Baustelle schalen, oder als "Fertigteil" selber herstellen
(spart bei Eigenleistung etwas Geld) :-) Bzw. können
so auch Betonreste (fallen meist irgendwie an) gleich
verwertet werden.
Da spricht ein Praktier ;-)))
--
Ciao, SVEN
--
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Sven Schelhorn
2004-01-23 17:38:25 UTC
Permalink
Post by Hubert Bigerl
Ausserdem hab ich festgestellt, dass die Maurer (Anwesende natürlich
ausgenommen!) nicht so gerne kopfrechnen und das Ergebnis etwas
fehlerbehafteter ausfallen kann, wie bei den Ausbaugerwerken.
"Maurer können nicht rechnen".
*wegduck*

Sorry, aber das sollte man einfach mal annehmen, dann klappt's auch mit
dem Bauplan *g*
Post by Hubert Bigerl
Ich gebe ausserdem in den Detailplänen und Schnitten noch gerne die
NN-Höhe an (was das CAD ja sozusagen umsonst mitliefert). Ausserdem muss
der Bezugsgrund eindeutig in jedem Plan vermerkt sein.
Ja, das mache ich auch, sofern vorhanden, z.B. in Bestandsplänen.

Allerdinsg braucht man die m.E. nur, um die Schlüssigkeit im Bestand
nachvollzeihen zu können.

In Vermessungsplänen rechne ich grundsätzlich alle NN-Höhen auf mein
+/-0,00 um.
Da weiß ich wenigstens, daß es passt und die Zahlen sind handlich:
-> UK Sturz + 2,26, UK BP - 2,905 etc.
Post by Hubert Bigerl
Die späteren Gwerke (nach dem Estrich) haben dann einen Meterriss an den
Türen, den das Vermessungsbüro herstellt.
Schön das wir uns einig sind.
--
Ciao, SVEN
--
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Udo Forstmann
2004-01-23 15:31:59 UTC
Permalink
Post by Sven Schelhorn
Brüstungshöhen sind eigentlich Rohbauhöhen.
Einspruch, Euer Ehren :-)
Post by Sven Schelhorn
Das kommt schon daher, daß 1,00m über 10, 12 etc. cm Fußbodenaufbau kaum
gemauert werden kann.
Zumindest nicht "normal" nach unseren 12,5er Raster. Ja ich weiß, es
gibt auch zwischen Größen...
Das ist kein Argunebt, das in der Zeichnung eingetragene Fertigmaß
kann die Rohbauhöhe ja entsprechend berücksichtigen und denken können
sollte man schon außerhalb des Moduls. Im übrigen sind für die Höhen
im wesentlichen die Innentüren und die notwendige Fußbodenaufbauhöhe
relevant. Da lasse ich doch lieber den Maurer eine Kimmschicht legen,
als den Estrich 3cm dicker zu bezahlen und zusätzlich die Innenhöhe
einzubüßen.
Post by Sven Schelhorn
Aber setzt Du nun auch noch ein Rohbau-Öffnungsmaß rein hast Du auch den
Sturz auf so einer beschissenen Höhe.
???
Post by Sven Schelhorn
(Was ist überhaupt Fertig? Ist das dann von FFB auf Roh-Brüstung oder
auf UK Fensterrahmen oder gar auf OK Fensterbank.)
Roh-Brüstung, wenn nicht anders angegeben, der Maurer muß nicht wissen
was auf die Brüstung drauf kommt. Bei den Fußböden muß aber von Anfang
an die Fertighöhe klar sein (Innentüren, Fertigstufen...)
Post by Sven Schelhorn
Neulich hätte ich so einen AG der alles immer auf Fertig bezog. Das habe
ich ihm schnell abgewöhnt, auch wenn er schon 40 Jahr Berufserfahrung
hatte *g*
Als so dominanten Typen hätte ich dich gar nicht eingeschätzt :^)
Post by Sven Schelhorn
Sagt der doch glatt 1,125 Brüstung. Da denkt jeder an ein Rohbaumaß. Er
meinte allerdings fertig ... usw. usf.
Warum denkt man an ein Rohbaumaß? Wenn man Wert auf modulare Maße
legt, dann doch bei der Öffnungsgröße. Und wenn die Türsürze
oktametrisch gegen FFB liegen und die Öffnungsgröße ebenfalls modular
ist, ergibt sich auch eine modulare Brüstung gegen FFB. Ein
oktametrischer Fußbodenaufbau dürfte hingegen in aller Regel unnötig
Geld und umbauten Raum Kosten.
Post by Sven Schelhorn
Nun meinet er, Rohbaumaße wären schlecht, weil der Maurer ja nach dem
1m-Riß mauern würde. Ich fragte dann nur, wo denn der 1m-Riß ist, wenn
noch gar kein Mauerwerk steht ;-)
Er rechnet sich die Dicke der ersten Lage nach den Rohbaumaßen aus und
mauert los. Dann wird der Meter vom Höhenfestpunt der Baustelle geholt
und ist von da an das Maß aller Dinge. Wenn du die Leute dazu nicht
zwingst, messen sie die Höhe der Brüstung larifari von der Rohdecke
weg. Mal ehrlich, wer weiß schon genau wie hoch die Rohdecke abgezogen
ist, spielt ja eigentlich auch kaum eine Rolle.
Post by Sven Schelhorn
Ändert sich außerdem Dein FBA müsste man ja jegliche Fenster
Brüstungshöhen, sowie UK Sturz ändern. Was für ein Schmarrn!
Wenn der geringste Zweifel am notwendigen Fußbodenaufbau besteht, muß
eine hinreichende Reserve vorgesehen werden. Die Höhenlage des
Fußbodens darf man nach Rohbaubeginn nicht mehr ungestraft ändern.
Post by Sven Schelhorn
Und was interessiert mich beim Mauern die Estrichhöhe etc.???
Hauptsache der Planer weiß was Fertig dabei rauskommt...
Siehe oben - der Maurer soll jede Brüstung nach dem Meter festlegen,
dann muß ihn der Estrich nicht interessieren.
Post by Sven Schelhorn
Ausnahme, und das steht bei uns auf jeden Plan, sind Innentüren. Das
sind immer Fertigmaße.
Ändert sich hier ein FBA bleibt das Fertigmaß 2,01 gleich, ohne die
Pläne in dieser Beziehung überholen zu müssen. Und das passiert dann
natürlich auch nach dem 1m-Riß...
Vermaßt ihr Stürze von Innentüren anders als die von Außentüren? Steht
der Bezug an jeder Tür dran? (Garage, Windfang, Wintergarten...)
Klingt irgendwie gefährlich.
Post by Sven Schelhorn
PS: Ich hätte diesbezüglich noch nie Problem, ist aber immer wieder die
Gleiche Frage, wieauch "+/- 0,00 auf RB oder auf FFB". *g*
FFB natürlich :-)

Die Maurer sind den Umgang mit Maßbezügen noch am ehesten gewöhnt. Sie
sind aber relativ bald verschwunden. Kritisch wird es erst danach:
Elt- und Sanitäranschlüsse, Heizkörperhöhen, Treppen, Unterdecken...)
Die Rohdecke ist dann nicht mehr zu sehen, die Pläne gibt es aber noch
und gerade die Höhen von Stürzen und Unterzügen werden ständig
benötigt.

Noch eindeutiger ist es bei allen Umbauten bestehender Gebäude, da ist
die Lage der Rohdecke entweder unbekannt, in jedem Raum anders oder
gar nicht definierbar (Gewölbe- und Holzbalkendecken...)

Grüße, Udo
Sven Schelhorn
2004-01-23 18:09:19 UTC
Permalink
Post by Udo Forstmann
Einspruch, Euer Ehren :-)
Setzen Angeklagter *lol*
Post by Udo Forstmann
Post by Sven Schelhorn
Das kommt schon daher, daß 1,00m über 10, 12 etc. cm Fußbodenaufbau kaum
gemauert werden kann.
Zumindest nicht "normal" nach unseren 12,5er Raster. Ja ich weiß, es
gibt auch zwischen Größen...
Das ist kein Argunebt, das in der Zeichnung eingetragene Fertigmaß
kann die Rohbauhöhe ja entsprechend berücksichtigen und denken können
sollte man schon außerhalb des Moduls.
Wer braucht denn das Fertigmaß um eine Brüstung zu mauern???

Ich fände es schrecklich, wenn ich Brüstungshöhen, wie 0,88 oder 1,005
im Plan stehen hätte.
Was sagen da die Maurer wohl?

Für die Planung selbst auch nicht gut: 0,875 +/-1, 1,00 +/-1 etc.
Das sind Maße.
Post by Udo Forstmann
Im übrigen sind für die Höhen
im wesentlichen die Innentüren und die notwendige Fußbodenaufbauhöhe
relevant. Da lasse ich doch lieber den Maurer eine Kimmschicht legen,
als den Estrich 3cm dicker zu bezahlen und zusätzlich die Innenhöhe
einzubüßen.
Eben, deshlab sind Innentüren bei mir über Fertig.
Aber nicht die Brüstungshöhen!
Post by Udo Forstmann
Post by Sven Schelhorn
Aber setzt Du nun auch noch ein Rohbau-Öffnungsmaß rein hast Du auch den
Sturz auf so einer beschissenen Höhe.
???
Naja, nimm doch mal 1,00 Brüstung und ein 2,26er Fenster.
Über Roh kein Thema.

Es gibt aber Spezialisten, die machen nun 1,00 über Fertig und dann ein
Fenster mit 1,26 (beides Rohbaumaße) über Fertig, z.B. 10cm FBA.

Und schon darfst Du 1,10 Brüstung mauern und Deinen Sturz auf 2,36.
Was soll der Schmarrn.
Post by Udo Forstmann
Post by Sven Schelhorn
(Was ist überhaupt Fertig? Ist das dann von FFB auf Roh-Brüstung oder
auf UK Fensterrahmen oder gar auf OK Fensterbank.)
Roh-Brüstung, wenn nicht anders angegeben, der Maurer muß nicht wissen
was auf die Brüstung drauf kommt. Bei den Fußböden muß aber von Anfang
an die Fertighöhe klar sein (Innentüren, Fertigstufen...)
Schon, aber den Maurer interessiert auch kein Estrich, besonders nicht
wegen den Fenstern und den Brüstungen.

Fenstertüren stehen ja auch nicht auf Fertig, sondern auf Roh,
Innentüren dagegen schon.
Post by Udo Forstmann
Post by Sven Schelhorn
Neulich hätte ich so einen AG der alles immer auf Fertig bezog. Das habe
ich ihm schnell abgewöhnt, auch wenn er schon 40 Jahr Berufserfahrung
hatte *g*
Als so dominanten Typen hätte ich dich gar nicht eingeschätzt :^)
Ich habe ihm das schon erstmal so gemacht, aber was passiert denn, wenn
der Maurer zu jeder Brüstung noch den FBA rechnen soll?
Post by Udo Forstmann
Post by Sven Schelhorn
Sagt der doch glatt 1,125 Brüstung. Da denkt jeder an ein Rohbaumaß. Er
meinte allerdings fertig ... usw. usf.
Warum denkt man an ein Rohbaumaß? Wenn man Wert auf modulare Maße
legt, dann doch bei der Öffnungsgröße.
Nein, das gilt auch für Brüstung.
Post by Udo Forstmann
Und wenn die Türsürze
oktametrisch gegen FFB liegen und die Öffnungsgröße ebenfalls modular
ist, ergibt sich auch eine modulare Brüstung gegen FFB. Ein
oktametrischer Fußbodenaufbau dürfte hingegen in aller Regel unnötig
Geld und umbauten Raum Kosten.
Das hat ja nichts mit dem Fußbodenaufbau zu tun. Ich habe ständig 10, 12
oder 14er Aufbauten. Aber mein Stein sitz nunmal auf Roh und deshlab
Rohmaß.
Post by Udo Forstmann
Post by Sven Schelhorn
Nun meinet er, Rohbaumaße wären schlecht, weil der Maurer ja nach dem
1m-Riß mauern würde. Ich fragte dann nur, wo denn der 1m-Riß ist, wenn
noch gar kein Mauerwerk steht ;-)
Er rechnet sich die Dicke der ersten Lage nach den Rohbaumaßen aus und
mauert los.
Bei verwendung von Fertigmaße, als genaugenommen von Rohbaumaß über
Fertig) braucht er nichts rehcnen, sondern müßte die erste Schicht
entsprechend dem Fußbodenaufbau mauern. Was für ein Quatsch.
Post by Udo Forstmann
Dann wird der Meter vom Höhenfestpunt der Baustelle geholt
und ist von da an das Maß aller Dinge. Wenn du die Leute dazu nicht
zwingst, messen sie die Höhe der Brüstung larifari von der Rohdecke
weg. Mal ehrlich, wer weiß schon genau wie hoch die Rohdecke abgezogen
ist, spielt ja eigentlich auch kaum eine Rolle.
Stimmt. jeder nach seinem Gusto. Ich mach ja auch alles mit.
Aber das mit den Fertighöhen, war die Katastrophe.

Genau wie ich Fertiggeschoßhöhen von 2,75m hasse.
Bei mir mißt ein Geschoß 2,625m zzgl. Decke, der Rest ergibt sich.
Post by Udo Forstmann
Post by Sven Schelhorn
Ändert sich außerdem Dein FBA müsste man ja jegliche Fenster
Brüstungshöhen, sowie UK Sturz ändern. Was für ein Schmarrn!
Wenn der geringste Zweifel am notwendigen Fußbodenaufbau besteht, muß
eine hinreichende Reserve vorgesehen werden. Die Höhenlage des
Fußbodens darf man nach Rohbaubeginn nicht mehr ungestraft ändern.
Schon während der Planung hat es Vorteil Fenster außen mit Roh zu
vermaßen und Innentüren mit Fertig.
Und als Dienstleister müssen wir schnell reagieren und nur so ist das
m.E. möglich.
Post by Udo Forstmann
Post by Sven Schelhorn
Und was interessiert mich beim Mauern die Estrichhöhe etc.???
Hauptsache der Planer weiß was Fertig dabei rauskommt...
Siehe oben - der Maurer soll jede Brüstung nach dem Meter festlegen,
dann muß ihn der Estrich nicht interessieren.
Jaja. Meterriß, wenn noch keine Wände stehen.
Post by Udo Forstmann
Post by Sven Schelhorn
Ausnahme, und das steht bei uns auf jeden Plan, sind Innentüren. Das
sind immer Fertigmaße.
Ändert sich hier ein FBA bleibt das Fertigmaß 2,01 gleich, ohne die
Pläne in dieser Beziehung überholen zu müssen. Und das passiert dann
natürlich auch nach dem 1m-Riß...
Vermaßt ihr Stürze von Innentüren anders als die von Außentüren? Steht
der Bezug an jeder Tür dran? (Garage, Windfang, Wintergarten...)
Klingt irgendwie gefährlich.
Innetüren sind doch schon immer über Fertig.
Fenstertüren aber nicht. die kommen vor dem Estrich.

Ich hatte noch kein einziges mal Probleme.
Post by Udo Forstmann
Post by Sven Schelhorn
PS: Ich hätte diesbezüglich noch nie Problem, ist aber immer wieder die
Gleiche Frage, wieauch "+/- 0,00 auf RB oder auf FFB". *g*
FFB natürlich :-)
Sagst Du. Leider sehen auch das manche anders.
Post by Udo Forstmann
Die Maurer sind den Umgang mit Maßbezügen noch am ehesten gewöhnt. Sie
Elt- und Sanitäranschlüsse, Heizkörperhöhen, Treppen, Unterdecken...)
Die Rohdecke ist dann nicht mehr zu sehen, die Pläne gibt es aber noch
und gerade die Höhen von Stürzen und Unterzügen werden ständig
benötigt.
Das ist ein Argument.
Post by Udo Forstmann
Noch eindeutiger ist es bei allen Umbauten bestehender Gebäude, da ist
die Lage der Rohdecke entweder unbekannt, in jedem Raum anders oder
gar nicht definierbar (Gewölbe- und Holzbalkendecken...)
So isses. Ich habe aber gerade so ein projekt udn letztlich mußten auch
hier sämtlich Decken7Böden aufgemacht werden. Verlangt schon die Statik
und auch, weil da alles möglich drin zu finden war *g*

Erst mit dem höchsten Punkt (Roh bzw. Balken) konnten wir die neue
verbindlich Fertig Höhe für's ganze Geschoß herleiten.
Aber auch hier blieb der +/-0,00 da, wo er schon zur Genehmigung war.
Man muß sich halt treu bleiben.
--
Ciao, SVEN
--
<FAQ: de.sci.architektur>
<http://dsa.bau-wesen.de>
Tino Kunze
2004-01-23 19:23:40 UTC
Permalink
Post by Sven Schelhorn
Ich fände es schrecklich, wenn ich Brüstungshöhen, wie 0,88 oder 1,005
im Plan stehen hätte.
Was sagen da die Maurer wohl?
Egal.

Zwar versuche ich auch (halbherzig), die Modulmaße zu bemühen, wenn es
geht, aber die haben doch alle ne Stein-Säge auf der Baustelle stehen
und da ist es eigentlich kein großer Aufwand, eine Ausgleichsschicht
herzustellen.
Das Modulsystem konsequent durchzuhalten, macht auch nicht allzuviel
Sinn, weil gewünschte Proportionen oder spezielle Vorgaben oder
Kostenoptimierung oft zu maßlichen Festlegungen außerhalb des Raster von
125 mm führen.
Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Bauunternehmer es
preislich überhaupt nicht berücksichtigen, ob Du eine Hütte im Raster
und Steinmaß durchmiezelst oder die verrücktesten Millimeter angibst.
Nach Ausnutzung ihrer zulässigen Toleranzen sind die Maße dann wieder
rund. Oder die Rastermaße krumm <g>...
Die meisten Tischler meckern rum, wenn Sie in eine 1010 breite Öffnung
eine Fertigtür des Rasteraßes 1000 mm einsetzen sollen, weil erstens der
Schaum nicht mehr dazwischen passt oder weil, wenn beide, Maurer und
Türhersteller, ihre (unterschiedlichen und sich widersprechenden)
zulässigen Toleranzen unglücklicherweise voll ausgenutzt haben, die Tür
überhaupt nicht mehr ins Loch passt.

Nachdem ich einmal die Erfahrung gemacht habe, dass mit ungenauen oder
falschen Höhenangaben ne Menge schief gehen kann, gebe ich sowohl die
Rohbauhöhen als auch die Fertigmaße an bzw. schreibe ein Kürzel dazu.
Dann steht noch ein Satz zum Höhenbezugspunkt auf dem Plan (z.B.
OFF EG = +/- 0,00 = 262,95 ü.NN)und das klappt dann auch.

Es gibt noch ne Reihe andrer Gründe, weshalb ich mich nicht mehr
sonderlich strikt an die Raster-oder Steinmaße halte.

Zum Beispiel machen die Maurers bei Mauerwerk im Dünnbett gerne mal als
erstes ne normale Mörtellagerfuge, legen ihre Sperrbahn rein, machen
noch bissel Mörtel drüber und setzen dann der ersten Stein schön grade.
Vor allem, wenn Fundament oder Bodenplatte nicht ganz so genau geworden
sind.... Da gehn alleine für die erste Fuge 2,5 cm drauf.

Bei hochdämmendem Mauerwerk (z.B. Porenbeton) reicht oft die
Druckfestigkeit nicht aus (oder mir ist die Rissgefahr zu groß), um
punktuelle Lasteintragungen aus Unterzügen oder größeren Stürzen
aufzunehmen, weshalb dann Auflagerplatten zur Lastverteilung eingesetzt
werden. Die Dicke der Lastverteilung passt oft nicht ins Raster.

Wie gesagt, mit der ordentlichen Säge ist das eigentlich kein Problem,
drum zerbrech ich mir diesen Kopf nur noch bei Sichtmauerwerk.

Tino Kunze
Hubert Bigerl
2004-01-23 15:06:57 UTC
Permalink
Post by Matthias Brucke
Allerdings haben mir alle Handwerker (der Installateur kam auch erst
mit falschen Heizkörpern an) bestätigt, dass sie das noch nie gesehen
hätten, und dass alle Masse auf den Plänen immer ab OK FF angegeben
würden.
Das ist eine der drei berühmten Antworten von Bauhandwerkern:
1. Das haben wir ja noch nie gesehen!
2. Das haben wir immer schon so gemacht!
3. Da könnte ja jeder kommen.

Gruss Hubert
Peter Moser
2004-01-24 08:01:32 UTC
Permalink
Das ist eine der drei berühmten Antworten von Planern


Mauermaße gibts nicht mehr.....
Die Masse macht das Zeichenprogramm ( 0,88³/1.00²)
Wir benutzen ein anderes Programm (z.B. statiker etc)



Ps. Bauleiter könnte es sehen das Türen 15 cm zu hoch sind, bevor das haus
fertig ist......
Sven Schelhorn
2004-01-24 09:33:48 UTC
Permalink
Post by Peter Moser
Ps. Bauleiter könnte es sehen das Türen 15 cm zu hoch sind, bevor das haus
fertig ist......
Wer sagte:

Wer glaubt ein Bauleitet würde einen Bauleiten, der glaubt auch, daß ein
Zitronenfalter Zitronen faltet.

Böse, aber nicht von mir.

Ach ja. Und auch nicht Ernst ;-)
--
Ciao, SVEN
--
<FAQ: de.sci.architektur>
<http://dsa.bau-wesen.de>
gato
2004-01-25 07:10:20 UTC
Permalink
Hallo,
also ich weiss nicht was das Herumdiskutieren hier soll. In Österreich gibt
es eine Norm (Önorm A 6240-2), ich gehe jede Wette ein, dass es in
Deutschland auch so etwas gibt, da stehet das genau drin:
Patapetangaben sind laut Fußbodenoberkante zu machen. (FPH = fertige
Parapethöhe für den Eingabeplan, FPH und RPH=Rohbauparapethöhe ist vom
später fertigen Fußboden bis zur Unterkante des Fensterloches in der Mauer)
Ist auch klar: diese Angaben beziehen sich auf den Waagriß (oder
Meterriß,wie auch immer die Deutschen dazu sagen). Das ist der ideelle
Höhenbezugspunkt des Geschosses. Danach kann man arbeiten. Die Rohdecke hat
doch zu viel Ungenauigkeiten, die dann in der Fassade ablesbar werden, wenn
der Maurer sich nach der Rohdeckenoberkante richten würde. (Schaut mal nach,
was die Bauwirtschaft für erlaubte Toleranzen hat- das würde dann nicht mehr
korrigiert werden).
Also, holt doch einmal Eure Normen zur Hand und Schluß mit den
Spekulationen. Wenigstens sind die Dinger zu irgendwas gut.

Karl-Heinz Sperber
Tobias P.
2004-01-25 15:20:13 UTC
Permalink
Brüstungshöhen in Plänen beziehen sich meist auf den Rohbau. Wenn der Rohbau
in Ausführung geht, sind oft der fensteraufbau noch nicht völlig klar, so
dass zu diesem Zeitpunkt die FFB-Brüstungshöhe noch nicht bekannt ist.
Wenn aber bei Fenstertüren Geländerbrüstungen angebracht werden, gelten die
0,90m bzw. 1,10m immer ab OK FFB.
Post by Matthias Brucke
Moin,
ich hatte das lustige Problem auf meinem Bau, dass der Bauunternehmer
die Türstürze zu hoch gemacht hat. Bei der Diskussion und der Suche
nach den Ursachen stellte sich heraus, dass meine Architektin im Plan
alle Masse ab OK RF gemacht hatte. Da sie dies auch deutlich auf die
Pläne geschrieben hat, ist sie (wahrscheinlich?) aus dem Schneider. Da
es früh genug bemerkt wurde, ist nichts schlimmeres passiert ;)-
Allerdings haben mir alle Handwerker (der Installateur kam auch erst
mit falschen Heizkörpern an) bestätigt, dass sie das noch nie gesehen
hätten, und dass alle Masse auf den Plänen immer ab OK FF angegeben
würden.
Gibt es für die eine oder andere Variante irgendwelche Begründungen?
Danke Mats
--
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