Post by Alfred FlaÃhaarPost by RobiMaxHallo,
ich plane eine Zaun aus Porenbeton und Holzelementen zu bauen.
der Zaun würde frei stehen.
Wenn ich einen '11 er' Porenbetonstein verwende, kann ein
gemauertes(geklebtes) Mauerstück 3 m breit und 1,75 m hoch werden ohne
vom Wind / einem Fußballschuß o.ä. umzufallen ?
Kuz gesagt: Kippmoment geteilt durch Eigenlast der Mauer (pro Meter
Wandlänge) dürfen 1/3 der jeweiligen Querschnittsbreite im Mauerwerk und
in der Bodenfuge unter dem Fundament nicht überschreiten.
Post by RobiMaxgibt es Unterschiede ob mit Porenbeton, Kalk-Sand, oder ... gemauert
wird.
Ja, Unterschiede ergeben sich infolge unterschiedlicher Mauerwerks- und
Fundamenteigenlast (je schwerer, desto günstiger).
Hallo RobiMax, Alfred et al..
Was Alfred auf den Punkt bringt, (Zitiertes) möchte ich um eine
Auswertung ergänzen, die ich vor etlichen Jahren mal aufgestellt habe.
Außer zur Wissensvermittlung an Studierende dient(e) sie auch mir als
praktische Bemessungshilfe:
http://www.matejko.de/ext_pic/Freistehende Wand.xls
Beachten:
Die Aktualität der Normenbezüge und insofern 1:1-Anwendbarkeit ist
eigenverantwortlich zu prüfen.
Alfred bezieht sich (wie meine Auswertung) auf die Nachweisführung unter
Beachtung der Vorschriften und somit einschließlich eines
Sicherheitsabstandes zum Umkippen. Umkippen bedeutet, dass die
Exzentrizität größer als die halbe Querschnittsdicke wird, jedoch werden
bei einer klaffenden Fuge -> d/2 vorher die Druckfestigkeit und
Scherfestigkeit des Mauerwerks überschritten, da die Fläche, die die
Auflast wie auch die Querkraft überträgt -> Null strebt.
Bei Missachtung obiger Formel müssen Wände nicht zwangsläufig umkippen.
Ob die Windlast den Rechenwert überhaupt erreicht, ist nicht sicher, das
hängt vor allem von Geländebeschaffenheit, Bebauung ab. Moderne
Windlastannahmen berücksichtigen den Aufstellort recht genau. In Höhe
von 0-2m über Gelände ist?s nicht ganz so kritisch, bei einer gemauerten
Attika in >10m Höhe schon eher. Die Zugfestigkeit des Mörtels geht in
die Formel auch nicht ein, das hat möglicherweise ganz gute Gründe: Wie
lange kann man rissfreie Lagerfugen eines allseitig bewitterten, auch
Frostangriff ausgesetzten Bauteils voraussetzen?
Rein praktisch macht eine gute Mörtelmischung offensichtlich viel aus.
Ich war erstaunt, wie mutig unsere oranjen Nachbarn halbsteinige Wände
in den Wind stellen. Mit schweren Klinkern zwar, aber doch eben nur
halbsteinig und in krassem Widerspruch zu unserer Rechenvorschrift.
Grüße allerseits
Georg
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Georg Matejko
Email: ***@matejko.de
URL: www.matejko.de