Discussion:
Probleme mit Feuchtigkeit durch Restwasser oder Kondenswasser an/ ausder Decke?
(zu alt für eine Antwort)
jbn1
2007-01-18 08:25:37 UTC
Permalink
Hallo,

wir haben im Herbst 2005 angebaut. Anbau auf Betonbodenplatte mit
Isolierung, Estrich und darauf Fliesen. Flachdach aus Beton mit
ordentlicher Aufdachdämmung. Wände aus 30 cm Pyroton innen und außen
verputzt. Da der Anbau schnell bezogen werden sollte haben wir 4 Wochen
mit einem großen Bautrockner den Anbau entfeuchtet. Von innen haben
wir die Betondecke nicht verputzt. Wir haben sie mit Konterlattung
versehen und darauf MDF-Paneele verkleidet. Im Dezember wurde dann der
Anbau bezogen. Schnell stellte sich heraus, dass immer noch soviel
Feuchtigkeit im Anbau zu sein schien, das diese an der Decke
kondensierte und an einer Ecke des Raums an der Paneele vorbei die Wand
runter lief. Also besorgten wir erneut einen Bautrockner, dieses mal
einen kleinen und ließen ihn fast den ganzen Winter immer wieder
laufen. Im Frühjahr und im Sommer dachten wir hätten wir endlich
genug getrocknet und das Problem schien beseitigt. Die MDF-Paneele war
noch nicht mit einer Randabschlussleiste versehen. Das holten wir dann
nach.
Leider ist dieses Problem nicht behoben. Ganz im Gegenteil durch die
Leisten wurde es noch schlimmer. Die Feuchtigkeit scheint jetzt nicht
mehr zirkulieren zu können. In diesem Winter, wenn man es Winter
nennen kann kommt noch mehr Wasser in der beschriebenen Ecke gelaufen
und die Tapete schimmelt schon.

Gestern habe ich eine Paneele samt Leiste in der Ecke entfernt. Gott
sei Dank ist der Schimmel nur auf der Tapete. Der Putz scheint
unversehrt. Momentan ist die Decke trocken. Wir hatten gestern Abend
eine Raumtemperatur von 23,3 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von 48% in
ca. 1,2 Meter Höhe im Raum. An der Decke, in der Ecke in der ich die
Paneele entfernt habe war die Temperatur nur 20,0 Grad und die
Luftfeuchtigkeit lag bei 75%! Zu dem Zeitpunkt konnte ich keine
Feuchtigkeit feststellen.

Kommt die Feuchtigkeit noch aus der Betondecke oder ist das
kondensierende Luftfeuchtigkeit?

Was sollen wir tun?

Gruß Johannes Beyen
Ingo Summ
2007-01-18 10:57:06 UTC
Permalink
Post by jbn1
Was sollen wir tun?
Lüften, Lüften, Lüften!
Aber bitteschön richtig, also Stoßlüften mit schönem Durchzug.

Gerade bei einem Neubau und dann im Winter kannst Du quasi die Fester
auf Kipp lassen und die Heizung auf Max stellen. Guck mal hinter den
Schränken, nicht das da auch schon alles Schwarz ist.

Wenn bei Dir keine Bauschäden vorliegen, wovon ich mal ausgehe, mußt
Du nur sehen das Du das Wasser aus den Oberflächen bekommst. Mit dem
Endergiesparen kannst Du dann nach 2-3 Jahren anfangen.

Eine alte Regel zu neuen Häusern sagt:
-im ersten Winter lässt Du Deine Feinde wohnen
-im zweiten Winter lässt Du Deine Freunde wohnen
-im drittenb Winter ziehst Du selber ein.

Gruß Ingo
jbn1
2007-01-18 11:31:45 UTC
Permalink
Post by Ingo Summ
Post by jbn1
Was sollen wir tun?
Lüften, Lüften, Lüften!
Aber bitteschön richtig, also Stoßlüften mit schönem Durchzug.
Gerade bei einem Neubau und dann im Winter kannst Du quasi die Fester
auf Kipp lassen und die Heizung auf Max stellen. Guck mal hinter den
Schränken, nicht das da auch schon alles Schwarz ist.
Wenn bei Dir keine Bauschäden vorliegen, wovon ich mal ausgehe, mußt
Du nur sehen das Du das Wasser aus den Oberflächen bekommst. Mit dem
Endergiesparen kannst Du dann nach 2-3 Jahren anfangen.
-im ersten Winter lässt Du Deine Feinde wohnen
-im zweiten Winter lässt Du Deine Freunde wohnen
-im drittenb Winter ziehst Du selber ein.
Gruß Ingo
Hallo,
soll also bedeuten, dass es sich hier noch um Restfeuchtigkeit handelt
die noch austrocknet? Und die Sache erledigt sich nach ein paar Jahre
guten Lüftens von selber.

Kann ich die Sache mit Entfeuchtern beschleunigen?

Was ist mit dem enormen Temperaturunterschied und der hohen
Luftfeuchtigkeit an der Decke?

Gruß Johannes Beyen
Ingo Summ
2007-01-18 12:31:02 UTC
Permalink
Post by jbn1
Kann ich die Sache mit Entfeuchtern beschleunigen?
Nur bedingt!
Das Wasser steht in den Bauteilen, die Entfeuchter trocknen nur die
Oberfläche. Das Wasser muß sozusagen aus dem Kern der Decken und
Wände erst einmal bis an die Oberfläche kommen. Dieser Prozess
erfolgt langsam, so das ein kurzer einsatz von Heizlüftern oder
Trocknern meist nur einen kurzen Effenkt hat.

Durch die Nutzung der Räume entsteht ja auch Wasser, alleine das
reicht ja bei falscher Lüftung schon zur Schimmelentstehung. Ihr
müßt also so viel Lüften, das Ihr Euer Wasser und das aus den
Wänden herausbekommt.
Post by jbn1
Was ist mit dem enormen Temperaturunterschied und der hohen
Luftfeuchtigkeit an der Decke?
Schon alleine durch den Temperaturunterschied ist die Luftfeuchtigkeit
in % höher.
Genaue Werte dazu liefert Google oder zum Beispiel diese Seite:
http://www.ib-rauch.de/Beratung/luftfeut.html

Gerade bei kühlen Außentemperaturen ist das Lüften sehr wichtig. Die
kalte Luft trägt sehr wenig Wasser in sich und ist daher in der Lage,
nach der Erwärmung einiges an Wasser aufzunehmen.
->Heizung an
->Fenster auf
Das treibt zwar die Heizkosten in die Höhe, lässt sich aber nicht
wirklich umgehen.

Gruß Ingo
Bernd Nebendahl
2007-01-18 11:48:28 UTC
Permalink
Post by Ingo Summ
Lüften, Lüften, Lüften!
Aber bitteschön richtig, also Stoßlüften mit schönem Durchzug.
Gerade bei einem Neubau und dann im Winter kannst Du quasi die Fester
auf Kipp lassen und die Heizung auf Max stellen. Guck mal hinter den
Schränken, nicht das da auch schon alles Schwarz ist.
Trifft der Hinweis auch für Häuser mit kontrollierter (mechanischer) Entlüftung
zu, oder reicht hier der normaler Zwangsluftwechsel, bzw. ist es ratsam zu
Anfang die Lüftungsanlage immer mit maximalem Luftwechsel zu nutzen? Ist die
Raumluftfeuchte ein guter "Regelparameter"?

Bernd
Hubert Bigerl
2007-01-18 11:51:58 UTC
Permalink
Hallo jbn1,
Post by jbn1
Kommt die Feuchtigkeit noch aus der Betondecke oder ist das
kondensierende Luftfeuchtigkeit?
Da haben wir es wohl mit etwas Restfeuchte aus dem Bauwerk zu tun. So ein
Haus wird mit relativ viel Wasser gebaut. Soweit es nicht chemisch
benötigt wird, muss es raus. Und da Wände nicht atmen, bleibt nur das
Fenster.
Post by jbn1
Was sollen wir tun?
Heizen und lüften hilft, wie Ingo schon gesagt hat. Möglicherweise ist es
sinnvoll, die Paneele moch so lange unten zu lassen, bis an der Decke
brauchbare Werte gemessen werden.

Mit Bautrocknern wäre ich auch vorsichtig. die trocknen entweder gar
nicht, wenn man nicht weiss, wie sie funktionieren, oder sie verursachen
beim Trocknen Schäden, wenn man nicht aufpasst. Nachfolgend ein paar
Passagen aus einem Merkblatt, das ich immer beigebe, wenn ich
Wasserschäden zu begutachten habe. Wenn du willst, kannst du es auch ganz
haben.

Kondensat-Trocknungsgeräte entziehen der Raumluft ihre Feuchtigkeit, indem
sie die Luft ansaugen und unter ihren Taupunkt abkühlen, so dass der
enthaltene Wasserdampf kondensiert. Dieses Kondensat wird im Trockner in
ein Auffanggefäß geleitet.
Ein Kondensattrockner arbeitet nach dem Prinzip eines Kühlschranks. Er
trocknet nicht den Raum selbst, sondern nur die darin enthaltene Luft.
Kann Luft von außen in den Raum einströmen, arbeitet er ineffektiv
(sozusagen wie ein Kühlschrank mit geöffneter Tür).

Kondensattrockner sollen nur in möglichst luftdicht geschlossenen Räumen
aufgestellt werden, in denen das Einströmen von Aussenluft durch folgende
Maßnahmen verhindert werden muss:
· Fenster schließen - bei undichten Fenstern immer Fugen abkleben.
· Alle Teppiche, Möbel und Einrichtungsgegenstände entfernen.
· Waschbecken, Badewannen und Toiletten luftdicht abkleben.
· Heizung ganz aufdrehen (bester Wirkungsgrad bei ca. 30°
Raumtem­peratur). · Bei Kellern eine Zusatzheizung aufstellen.
· Tür abschließen - Von außen allseitig abkleben. Auch das
Schlüsselloch!
· Nur zur Wartung öffnen und sofort wieder dicht verschließen.

Der Fortschritt der Trocknung muss ständig durch die Messung der
Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Materialfeuchtigkeit kontrolliert
werden. Bei jeder Entleerung Messwerte nehmen und in ein Protokollblatt
eintragen.
Kontroll-Messwerte aus nicht betroffenen Räumen nehmen und die Trocknung
bei Erreichen dieser Werte unterbrechen. Wenn die Werte wieder ansteigen,
muss weiter getrocknet werden.

Kondenstrockner entziehen der Raumluft sehr schnell große
Feuchtigkeitsmengen, die von den Umfassungsflächen und
Einrichtungsgegenständen ebenso schnell an die Luft nachgeführt werden
müssen. Dies kann sehr leicht zu Schäden führen
Folgende Schäden können bei einer Trocknung auftreten:
· Schwinden oder Reißen von Holzteilen wie, Fensterrahmen, Fachwerk und
Balken. Deshalb: Alle Einrichtungsgegenstände vorher entfernen!
· Verziehen von Holzteilen wie Türblätter, Schalungen oder Möbel durch
einseitige Trocknung.
· Auftreten von Putzrissen, vor allem bei sehr glatten Putzflächen.
· Auftreten von Tapetenrissen.
· Risse an den Spachtelstößen von Rigipsplatten an Wänden und
abgehängten Decken.

Es ist risikoärmer langsamer zu trocknen als schnell. Entfernen Sie alle
beweglichen Teile aus den zu trocknenden Räumen.

Gruß Hubert
jbn1
2007-01-18 12:42:02 UTC
Permalink
Post by Hubert Bigerl
Hallo jbn1,
Post by jbn1
Kommt die Feuchtigkeit noch aus der Betondecke oder ist das
kondensierende Luftfeuchtigkeit?
Da haben wir es wohl mit etwas Restfeuchte aus dem Bauwerk zu tun. So ein
Haus wird mit relativ viel Wasser gebaut. Soweit es nicht chemisch
benötigt wird, muss es raus. Und da Wände nicht atmen, bleibt nur das
Fenster.
Post by jbn1
Was sollen wir tun?
Heizen und lüften hilft, wie Ingo schon gesagt hat. Möglicherweise ist es
sinnvoll, die Paneele moch so lange unten zu lassen, bis an der Decke
brauchbare Werte gemessen werden.
Mit Bautrocknern wäre ich auch vorsichtig. die trocknen entweder gar
nicht, wenn man nicht weiss, wie sie funktionieren, oder sie verursachen
beim Trocknen Schäden, wenn man nicht aufpasst. Nachfolgend ein paar
Passagen aus einem Merkblatt, das ich immer beigebe, wenn ich
Wasserschäden zu begutachten habe. Wenn du willst, kannst du es auch ganz
haben.
Kondensat-Trocknungsgeräte entziehen der Raumluft ihre Feuchtigkeit, indem
sie die Luft ansaugen und unter ihren Taupunkt abkühlen, so dass der
enthaltene Wasserdampf kondensiert. Dieses Kondensat wird im Trockner in
ein Auffanggefäß geleitet.
Ein Kondensattrockner arbeitet nach dem Prinzip eines Kühlschranks. Er
trocknet nicht den Raum selbst, sondern nur die darin enthaltene Luft.
Kann Luft von außen in den Raum einströmen, arbeitet er ineffektiv
(sozusagen wie ein Kühlschrank mit geöffneter Tür).
Kondensattrockner sollen nur in möglichst luftdicht geschlossenen Räumen
aufgestellt werden, in denen das Einströmen von Aussenluft durch folgende
· Fenster schließen - bei undichten Fenstern immer Fugen abkleben.
· Alle Teppiche, Möbel und Einrichtungsgegenstände entfernen.
· Waschbecken, Badewannen und Toiletten luftdicht abkleben.
· Heizung ganz aufdrehen (bester Wirkungsgrad bei ca. 30°
Raumtem­peratur). · Bei Kellern eine Zusatzheizung aufstellen.
· Tür abschließen - Von außen allseitig abkleben. Auch das
Schlüsselloch!
· Nur zur Wartung öffnen und sofort wieder dicht verschließen.
Der Fortschritt der Trocknung muss ständig durch die Messung der
Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Materialfeuchtigkeit kontrolliert
werden. Bei jeder Entleerung Messwerte nehmen und in ein Protokollblatt
eintragen.
Kontroll-Messwerte aus nicht betroffenen Räumen nehmen und die Trocknung
bei Erreichen dieser Werte unterbrechen. Wenn die Werte wieder ansteigen,
muss weiter getrocknet werden.
Kondenstrockner entziehen der Raumluft sehr schnell große
Feuchtigkeitsmengen, die von den Umfassungsflächen und
Einrichtungsgegenständen ebenso schnell an die Luft nachgeführt werden
müssen. Dies kann sehr leicht zu Schäden führen
· Schwinden oder Reißen von Holzteilen wie, Fensterrahmen, Fachwerk und
Balken. Deshalb: Alle Einrichtungsgegenstände vorher entfernen!
· Verziehen von Holzteilen wie Türblätter, Schalungen oder Möbel durch
einseitige Trocknung.
· Auftreten von Putzrissen, vor allem bei sehr glatten Putzflächen.
· Auftreten von Tapetenrissen.
· Risse an den Spachtelstößen von Rigipsplatten an Wänden und
abgehängten Decken.
Es ist risikoärmer langsamer zu trocknen als schnell. Entfernen Sie alle
beweglichen Teile aus den zu trocknenden Räumen.
Gruß Hubert
jbn1
2007-01-18 12:43:10 UTC
Permalink
Post by Hubert Bigerl
Hallo jbn1,
Post by jbn1
Kommt die Feuchtigkeit noch aus der Betondecke oder ist das
kondensierende Luftfeuchtigkeit?
Da haben wir es wohl mit etwas Restfeuchte aus dem Bauwerk zu tun. So ein
Haus wird mit relativ viel Wasser gebaut. Soweit es nicht chemisch
benötigt wird, muss es raus. Und da Wände nicht atmen, bleibt nur das
Fenster.
Post by jbn1
Was sollen wir tun?
Heizen und lüften hilft, wie Ingo schon gesagt hat. Möglicherweise ist es
sinnvoll, die Paneele moch so lange unten zu lassen, bis an der Decke
brauchbare Werte gemessen werden.
Mit Bautrocknern wäre ich auch vorsichtig. die trocknen entweder gar
nicht, wenn man nicht weiss, wie sie funktionieren, oder sie verursachen
beim Trocknen Schäden, wenn man nicht aufpasst. Nachfolgend ein paar
Passagen aus einem Merkblatt, das ich immer beigebe, wenn ich
Wasserschäden zu begutachten habe. Wenn du willst, kannst du es auch ganz
haben.
Kondensat-Trocknungsgeräte entziehen der Raumluft ihre Feuchtigkeit, indem
sie die Luft ansaugen und unter ihren Taupunkt abkühlen, so dass der
enthaltene Wasserdampf kondensiert. Dieses Kondensat wird im Trockner in
ein Auffanggefäß geleitet.
Ein Kondensattrockner arbeitet nach dem Prinzip eines Kühlschranks. Er
trocknet nicht den Raum selbst, sondern nur die darin enthaltene Luft.
Kann Luft von außen in den Raum einströmen, arbeitet er ineffektiv
(sozusagen wie ein Kühlschrank mit geöffneter Tür).
Kondensattrockner sollen nur in möglichst luftdicht geschlossenen Räumen
aufgestellt werden, in denen das Einströmen von Aussenluft durch folgende
· Fenster schließen - bei undichten Fenstern immer Fugen abkleben.
· Alle Teppiche, Möbel und Einrichtungsgegenstände entfernen.
· Waschbecken, Badewannen und Toiletten luftdicht abkleben.
· Heizung ganz aufdrehen (bester Wirkungsgrad bei ca. 30°
Raumtem­peratur). · Bei Kellern eine Zusatzheizung aufstellen.
· Tür abschließen - Von außen allseitig abkleben. Auch das
Schlüsselloch!
· Nur zur Wartung öffnen und sofort wieder dicht verschließen.
Der Fortschritt der Trocknung muss ständig durch die Messung der
Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Materialfeuchtigkeit kontrolliert
werden. Bei jeder Entleerung Messwerte nehmen und in ein Protokollblatt
eintragen.
Kontroll-Messwerte aus nicht betroffenen Räumen nehmen und die Trocknung
bei Erreichen dieser Werte unterbrechen. Wenn die Werte wieder ansteigen,
muss weiter getrocknet werden.
Kondenstrockner entziehen der Raumluft sehr schnell große
Feuchtigkeitsmengen, die von den Umfassungsflächen und
Einrichtungsgegenständen ebenso schnell an die Luft nachgeführt werden
müssen. Dies kann sehr leicht zu Schäden führen
· Schwinden oder Reißen von Holzteilen wie, Fensterrahmen, Fachwerk und
Balken. Deshalb: Alle Einrichtungsgegenstände vorher entfernen!
· Verziehen von Holzteilen wie Türblätter, Schalungen oder Möbel durch
einseitige Trocknung.
· Auftreten von Putzrissen, vor allem bei sehr glatten Putzflächen.
· Auftreten von Tapetenrissen.
· Risse an den Spachtelstößen von Rigipsplatten an Wänden und
abgehängten Decken.
Es ist risikoärmer langsamer zu trocknen als schnell. Entfernen Sie alle
beweglichen Teile aus den zu trocknenden Räumen.
Gruß Hubert
Danke, das Merkblatt würde mich schon interresieren. Liegt es
elektronisch vor. Dann bitte an die Adresse ***@arcor.de.
Das bedeutet also, das ich hier nur mit Restfeuchte zu kämpfen habe.?
Reicht bei einer Betondecke eine Aufdachdämmung (Flachdach) aus wenn
die Baufeuchte aus dem Bau raus ist.
Der Temperaturunterschied gestern, ohne Feuchtigkeit, war ja schon 3,3
Grad und der Luftfeuchtigkeitsunterschied von oben nach unten fast 30%
(75-48%). Das alles bei einer Außentemperatur von 10 Grad. Laufe ich
nicht Gefahr den Taupunkt zu unterschreuten auch wenn die Baufeuchte
weg ist?
Falls nicht, wäre mir das sehr recht. Mein Problem würde sich mit
ausreichend lüften und vielleicht ein wenig trocknen nach einiger Zeit
von selber einstellen.
Ich dachte ich müsste die Paneele entfernen und von innen zusätzlich
dämmen, damit die feuchte Raumluft nicht an die ,,kältere Betondecke
heran kommt und kondensiert. Ich vermute, das der Temperaturunterschied
daher kommt, das die große Masse der Betondecke (ca. 22 qm 20 cm stark
mit viel Eisen) zu normaler Heizzeit die Raumtemperatur nicht annimmt
weil die Masse zu groß ist und die Aufheizzeit zu klein.

Gruß Johannes
Frank Hartwig
2007-01-18 14:32:04 UTC
Permalink
Post by jbn1
Das bedeutet also, das ich hier nur mit Restfeuchte zu kämpfen habe.?
Reicht bei einer Betondecke eine Aufdachdämmung (Flachdach) aus wenn
die Baufeuchte aus dem Bau raus ist.
Was oft übersehen wird ist die Tatsache, daß die Betondecke nicht
nach oben abtrocknen kann, da dort extra eine Sperrschicht
eingebaut ist, um die Feuchtigkeit nicht in die Dämmung wandern
zu lassen. Es muß also die gesamte Feuchtigkeit über den
Innenraum heraus. Ein weiterer Punkt, warum die Decke
hauptsächlich betroffen ist, ist die Tatsache, daß Beton eher
langsam austrocknet. Zudem hast Du in einer Ecke gemessen, die
schon mal aus geometrischen Gründen einen höheren Wärmeverlust
hat. Zusätzlich könnte es sein, daß die Ausführung der Ecke
Betondecke<->Wand eine unzureichende Randdämmung nach außen hat,
was das Problem verstärken würde.
Post by jbn1
Der Temperaturunterschied gestern, ohne Feuchtigkeit, war ja schon 3,3
Grad und der Luftfeuchtigkeitsunterschied von oben nach unten fast 30%
(75-48%). Das alles bei einer Außentemperatur von 10 Grad. Laufe ich
nicht Gefahr den Taupunkt zu unterschreuten auch wenn die Baufeuchte
weg ist?
Ich dachte ich müsste die Paneele entfernen und von innen zusätzlich
dämmen, damit die feuchte Raumluft nicht an die ,,kältere Betondecke
heran kommt und kondensiert.
Das könnte das Kondensieren an der Wandoberfläche verhindern,
würde aber das Kondensieren an der Grenzschicht innere
Dämmung<->Betondecke verstärken und zusätzlich das Austrocknen
erschweren. Also keine gute Idee.

Wenn Du unbedingt aktiv werden willst, kannst Du die Paneele
abnehmen, um den Luftstrom an der Betondecke zu erhöhen, damit
Feuchtigkeit schneller abgeführt wird. Und natürlich _Heizen_ und
Lüften. Lüften allein reicht nicht.
Post by jbn1
Ich vermute, das der Temperaturunterschied
daher kommt, das die große Masse der Betondecke (ca. 22 qm 20 cm stark
mit viel Eisen) zu normaler Heizzeit die Raumtemperatur nicht annimmt
weil die Masse zu groß ist und die Aufheizzeit zu klein.
Was ist normale Heizzeit. Wenn ich das lese befürchte ich eine
totale Nachtabsenkung, und das wäre zumindest so lange falsch,
wie der Bau nicht abgetrocknet ist. Du braucht innen _warme_
Luft, die Feuchtigkeit aufnehmen kann, um sie dann abzulüften.
Und zwar mindestens 24 Stunden am Tag :-).


Gruß Frank_
Hubert Bigerl
2007-01-19 08:40:47 UTC
Permalink
Hallo jbn1,
Post by jbn1
Danke, das Merkblatt würde mich schon interresieren. Liegt es
habe ich dir geschickt.
Post by jbn1
Das bedeutet also, das ich hier nur mit Restfeuchte zu kämpfen habe.?
Ohne Ortstermin: Vermutlich ja.
Post by jbn1
Reicht bei einer Betondecke eine Aufdachdämmung (Flachdach) aus wenn
die Baufeuchte aus dem Bau raus ist.
Da sollte mal ein Wärmeschutznachweis gemacht worden sein.
Post by jbn1
Der Temperaturunterschied gestern, ohne Feuchtigkeit, war ja schon 3,3
Grad und der Luftfeuchtigkeitsunterschied von oben nach unten fast 30%
(75-48%). Das alles bei einer Außentemperatur von 10 Grad. Laufe ich
nicht Gefahr den Taupunkt zu unterschreuten auch wenn die Baufeuchte
weg ist?
Wahrscheinlich nicht, die Decke sollte auf der warmen Seite des Gebäudes
sein.
Post by jbn1
Falls nicht, wäre mir das sehr recht. Mein Problem würde sich mit
ausreichend lüften und vielleicht ein wenig trocknen nach einiger Zeit
von selber einstellen.
Eingestellt hat es sich schon, es sollte sich wieder abstellen :-)
Wenn es Restfeuchte ist, löst es sich tatsächlich von alleine. Aber nur
mit heftigem heizen und lüften. Ob es andere Ursachen gibt, muss man vor
Ort klären.
Post by jbn1
Ich dachte ich müsste die Paneele entfernen und von innen zusätzlich
dämmen, damit die feuchte Raumluft nicht an die ,,kältere Betondecke
heran kommt und kondensiert.
Die Paneele würde ich auch bis zur Trocknung runtermachen, sozusagen als
unterstützende Massnahme. Bevor du aber eune raumseiteige Dämmung
anbringst, lies mal hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Glaser-Verfahren
Ich würde da vermutlich nichts draufmachen.
Post by jbn1
Ich vermute, das der
Temperaturunterschied daher kommt, das die große Masse der Betondecke
(ca. 22 qm 20 cm stark mit viel Eisen) zu normaler Heizzeit die
Raumtemperatur nicht annimmt weil die Masse zu groß ist und die
Aufheizzeit zu klein.
Bei deinem Problem ist die "normale Heizzeit" rund um die Uhr, und zwar
mollig warm, wenns geht bei geschlossener Tür. Und stell in dem Raum einen
Hygrometer auf, dass du weisst, wann du wie lange lüften musst.

Gruß Hubert
Adrian Herrmann
2007-01-18 20:25:11 UTC
Permalink
Hallo,

bei der Zeit die dazwischen liegt ist das schon etwas ungewöhnlich,
wenngleich auch möglich. Auf alle Fälle sollte sich das jemand vor Ort
ansehen. Wie sieht es mit dem Dach aus, wurde eine Dichtigkeitsprüfung
gemacht? Kann es sein daß es zu Unterläufigkeiten kam, also
Wasserundichtigkeiten die beseitigt wurden aber mittlerweile beseitigt sind.

Gruß
Adrian
jbn1
2007-01-19 06:59:56 UTC
Permalink
Post by jbn1
Hallo,
bei der Zeit die dazwischen liegt ist das schon etwas ungewöhnlich,
wenngleich auch möglich. Auf alle Fälle sollte sich das jemand vor Ort
ansehen. Wie sieht es mit dem Dach aus, wurde eine Dichtigkeitsprüfung
gemacht? Kann es sein daß es zu Unterläufigkeiten kam, also
Wasserundichtigkeiten die beseitigt wurden aber mittlerweile beseitigt sind.
Gruß
Adrian
Hallo,

diese Vermutung hatten wir auch. Während der Bauphase, als die
Dampfsperre auf die Decke aufgebracht wurde, war das kurzzeitig so,
wurde aber sofort behoben.
Ich gehe nicht davon aus, das das Dach undicht ist. Wir hatten ja von
gestern bis heute genug Niederschläge und Sturm und die Decke ist
trocken.
Na Auswertung der Beiträge komme ich zu dem Schluiß, das wir die
MDF-Paneele zu früh angebracht haben. Noch schlimmer wurde es, als die
Ränder mit Wandabschlußleisten zu gemacht wurden. Dies wurden
größtenteils mit doppelseitigem Klebeband an der Wand und Decke
befestigt. Dadurch haben wir ungewollt eine Dampfsperre auf die Decke
aufgebracht. Die Messungen unmittelbar nach dem Öffnung dieser
"Dampfsperre" bestätigen die Vermutungen. Zwischen Decke und Paneele,
unmittelbar an der Decke war ein Temperaturunterschied von 3,3 Grad und
ein Luftfeuchtigkeitsunterschied von fast 30% zum Raum festzustellen.
Diese enormen Unterschiede waren gestern, einen Tag später, nicht mehr
da. Temperatur nahezu identisch Luftfeuchtigkeit immer noch etwas
höher.

Wir haben uns nun entschlossen, die Leisten wieder zu entfernen und
eine Schattenfuge zu sägen, damit die Decke atmen kann.

Gruß Johannes
Adrian Herrmann
2007-01-19 11:10:18 UTC
Permalink
Post by jbn1
diese Vermutung hatten wir auch. Während der Bauphase, als die
Dampfsperre auf die Decke aufgebracht wurde, war das kurzzeitig so,
wurde aber sofort behoben.
Das kann trotzdem die Ursache sein und sind leider als ausgesprochen
langwierig anzusehen. In dem Fall würde ich die Decke erst mal auf lassen.

Gruß
Adrian

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