Discussion:
Wilder Wein an der Klinkerfassade
(zu alt für eine Antwort)
Matthias Koehler
2007-06-22 11:11:28 UTC
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Schönen guten Tag an alle Mitlesenden!

Vor etwa fünf Jahren habe ich rund um mein Haus zehn wilde Weinpflanzen
gepflanzt, damit es berankt wird. Im Prinzip hat das auch sehr gut geklappt
und es sieht sehr schön aus, aber allmählich nimmt das Wachstum solche
Ausmaße an, dass ich mich frage, ob das zu Problemen führt.

Der Wein wächst in einigen Bereichen bis auf die Dachziegel hoch, außerdem
muss ich mehrmals pro Woche alles abschneiden, was irgendwie in die Nähe der
Fenster wächst. Leider habe ich das am Anfang nicht konsequent gemacht, so
dass an einigen Fenstern ziemlich viele kleine braune Punkte sind, die man
nicht mehr abkriegt.

Wie verhält sich der Wein denn nun weiter? Das Wachstum scheint nie
aufzuhören, nun ragen immer mehr neue Triebe hervor, und das Haus wird
irgendwann eine grüne Kugel sein. Was ist nun besser? Den Wein weiter
wachsen zu lassen und ständig im Zaum zu halten? Oder dann doch die radikale
Lösung und alles entfernen? Doch was mache ich dann mit den ganzen braunen
Punkten auf den Klinkern? Die sind definitiv nicht abzukriegen.

Matthias
Matthias Frank
2007-06-22 12:21:31 UTC
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Post by Matthias Koehler
Wie verhält sich der Wein denn nun weiter? Das Wachstum scheint nie
aufzuhören, nun ragen immer mehr neue Triebe hervor, und das Haus wird
irgendwann eine grüne Kugel sein. Was ist nun besser? Den Wein weiter
wachsen zu lassen und ständig im Zaum zu halten?
Was meinst du jetzt, besser für den Wein oder das Haus?

Den Wein selber kannst du ziemlich radikal zurückschneiden, der
kommt immer wieder wenn du 1-2 Triebe stehen lässt, so machen
das die Winzer auch.

MfG
Matthias
Thomas Graser
2007-06-24 20:13:22 UTC
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Post by Matthias Koehler
Der Wein wächst in einigen Bereichen bis auf die Dachziegel hoch, außerdem
dort nicht drauflassen - es sammelt sich in/unter dem Bewuchs organisches
Material an, Moospolster wachsen, und Du hast früher oder später keine
kontrollierte Wasserableitung mehr - mit entsprechendem Schadensrisiko
Post by Matthias Koehler
muss ich mehrmals pro Woche alles abschneiden, was irgendwie in die Nähe
der Fenster wächst. Leider habe ich das am Anfang nicht konsequent
gemacht, so dass an einigen Fenstern ziemlich viele kleine braune Punkte
sind, die man nicht mehr abkriegt.
die Entscheidung für eine begrünte Fassade ist i.d.R. eine sehr langfristige
Sache, man kann sich das nicht einfach hinterher anders überlegen (es sei
denn, eine Erneuerung der Fassade steht sowieso an)
Post by Matthias Koehler
Wie verhält sich der Wein denn nun weiter? Das Wachstum scheint nie
aufzuhören, nun ragen immer mehr neue Triebe hervor, und das Haus wird
irgendwann eine grüne Kugel sein. Was ist nun besser? Den Wein weiter
wachsen zu lassen und ständig im Zaum zu halten?
entweder wie einen vertikalen Rasen etwa monatlich kürzen (wird u.U.
schwierig an hohen Giebelseiten und mehrgeschossigen Fassaden) bzw. kürzen
lassen ...
Post by Matthias Koehler
Oder dann doch die
radikale Lösung und alles entfernen? Doch was mache ich dann mit den
ganzen braunen Punkten auf den Klinkern? Die sind definitiv nicht
abzukriegen.
... oder eben mit den Punkten leben - selbst bei Putzfassaden lassen die
sich nicht dauerhaft mit Farbe übertünchen; selbst Abflämmen hinterlässt
noch Spuren

Thomas
T. Brandwein
2007-06-26 11:55:22 UTC
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Post by Matthias Koehler
Der Wein wächst in einigen Bereichen bis auf die Dachziegel hoch, außerdem
muss ich mehrmals pro Woche alles abschneiden, was irgendwie in die Nähe
der Fenster wächst.
Mehrmals pro Woche lässt auf "sehr kosmetische" Schnittmaßnahmen
schließen... Wenn du etwas wirkungsvoller (mehr) abschneidest, dann
kommst du wohl auch während der Periode maximalen Wachstums
mit Nacharbeiten alle 2 bis 3 Wochen aus.
Post by Matthias Koehler
Leider habe ich das am Anfang nicht konsequent gemacht, so
dass an einigen Fenstern ziemlich viele kleine braune Punkte sind,
die man nicht mehr abkriegt.
Das ist ein Nachteil jener Arten/Sorten Wilden Weines, die mit
Haftscheiben zuverlässig selbstklimmend wachsen. Man spart sich
Kletterhilfen und fängt sich mehr oder weniger bedeutsamen
Verdruss....
Post by Matthias Koehler
Wie verhält sich der Wein denn nun weiter? Das Wachstum scheint nie
aufzuhören, nun ragen immer mehr neue Triebe hervor, und das Haus wird
irgendwann eine grüne Kugel sein.
Nö - zur Kugel wird's wohl nicht reichen - dazu reicht die potenzielle
Dicke eines Bewuchses mit Wildem Wein i.d.R. nicht aus
Post by Matthias Koehler
Was ist nun besser? Den Wein weiter wachsen zu lassen und ständig im
Zaum zu halten? Oder dann doch die radikale Lösung und alles entfernen?
Das ist nur situativ zu entscheiden, wobei individuelle Prioritäten
maßgeblichen Einfluss haben. Speziell die Frage, inwiefern
Haftorgane eine negative Beeinträchtigung darstellen, wird
sehr unterschiedlich gewichtet.
Post by Matthias Koehler
Doch was mache ich dann mit den ganzen braunen Punkten
auf den Klinkern? Die sind definitiv nicht abzukriegen.
Nichts ist für die "Ewigkeit".... Kurzfristig bekommt man die
Haftscheiben des WildenWeines nur von glatten Flächen
ab. Auf rauhen Flächen lassen sich kurzfristig meist nur
Entfernungen realisieren, die die technisch intakte Oberfläche
schädigen. Wenn Abflämmen o.ä., oder Übertreichen von
Resten, die mit nach Anwendung verträglicherer Reinigungs-
methoden übrig bleiben, nicht möglich ist, dann muss man
eben über mehrere Jahre immer wieder mal z.B. mit
einem Hochdruckreinger nachhelfen, bis sich die Spuren
"verwischen".

M.E. ist der Erhalt einer Begrünung mit W.W. der bessere
Weg - ggf. kommt aber auch eine Korrektur infrage. Man
entfernt den selbstklimmenden Wilden Wein und begrünt
mit Gerüstkletterpflanzen, um die optischen Mängel
(partiell) zu kaschieren. D.h. man holt nach, was man
zwecks schadloser Begrünung von vornherein hätte tun
sollen....

Grüße
TB
--
Üblicherweise stellt man sich vor, ehe man irgendwo
mitredet und/oder Gehör erwartet. Siehe dazu:
"3 x w.biotekt.de". (3 x w = www)
Jetzt auch mit einer "FAQ Fassadenbegrünung"
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