Discussion:
Bad - ganz, halb oder gar nicht fliesen?
(zu alt für eine Antwort)
Oliver Bleckmann
2008-08-01 11:22:42 UTC
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Tja, auch hier die Frage, was macht bei gedämmten Bauten Sinn, ganz oder gar
nicht fliesen? Wie sieht es im Bezug auf Schimmel und Schwitzwasser aus?
Sollen Wände Atmen oder keine Feuchtigkeit eindringen lassen? Was liegt im
Trend? Wofür gibt's Normen? Was ist wirtschaftlicher? Gegenargumente z.B.
Schalleffekte oder Staubkanten (Tapete- Fliese, siehe Allergiker) oder
Voraussetzungen, etc...
Gruß, Olli.
MaWin
2008-08-01 14:04:54 UTC
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Post by Oliver Bleckmann
Tja, auch hier die Frage, was macht bei gedämmten Bauten Sinn, ganz oder
gar nicht fliesen? Wie sieht es im Bezug auf Schimmel und Schwitzwasser
aus? Sollen Wände Atmen oder keine Feuchtigkeit eindringen lassen? Was
liegt im Trend? Wofür gibt's Normen? Was ist wirtschaftlicher?
Gegenargumente z.B. Schalleffekte oder Staubkanten (Tapete- Fliese, siehe
Allergiker) oder Voraussetzungen, etc...
Halbhoch hat den Sinn, die obere Wand zur Aufnahme und Pufferung der
Luftfeuchte nutzen zu koennen, ebenso wie die Decke es tun sollte
(aber bei Stahlbeton nicht tun kann). Dazu braucht man eine
speicherfaehige und diffusionsoffene Massivwand, z.B. aus KS-Stein.
Unter guenstigen Voraussetzungen (keine Stahlbetondecke, sondern z.B.
Holzbalkendecke mit Schuettung) kann man so ein Bad benutzen ohne
explizit zu lueften und es schimmelt trotzdem nicht

Bei Holzstaenderhaeusern ist eh eine Folie hinter dem Rigips und der
Decke, dort diffundiert (hoffentlich, sonst ist was kaputt) gar kein
Wasserdampf aus dem Bad raus,
sondern es muss immer gelueftet werden um Schimmel zu vermeiden,
entweder per Hand durch's Fenster mit entsprchendem Waermeverlust,
oder per Lueftungsanlage automatisch.

In Mode ist also Fliesen bis zu Decke, weil die billige
Holzstaenderbauweise zunehmend in Mode kommt. Aber eigentlich
richtet man sich nach dem Mauerwerk. Fliesen nur noch im
Spritzbereich, wie zu Omas Zeiten, sind heute unueblich,
obwohl sie diffusionstechnisch natuerlich noch besser waeren.

Dein Beitrag "Feuchtraum-Rigipsplatten" deutet auf ein massiv
gebautes Haus, mit Aussendaemmung und Innenvorbauwand aus
Rigips. Das ist natuerlich eine gefaehrliche KOnstruktion,
da hinter dem Rigips keine Belueftung stattfindet, aber der
Rigips auch nicht mit Folie wasserdampfdicht gemacht worden
ist. Wir es (mangeld Warmluft) hinter dem Rigips zu kalt,
kondensiert und schimmelt es. Besser waere, wenn hinter dem
Rigips bewusst Luft zirkulieren kann damit es dort genau
so warm ist wie sonst im Bad, oder wenn man massiv
vormauert ohne abgeschlossene Holhlraeume dahinter.
--
Manfred Winterhoff
Markus Schaub
2008-08-03 22:09:23 UTC
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Post by MaWin
Post by Oliver Bleckmann
Tja, auch hier die Frage, was macht bei gedämmten Bauten Sinn, ganz oder
gar nicht fliesen? Wie sieht es im Bezug auf Schimmel und Schwitzwasser
aus? Sollen Wände Atmen oder keine Feuchtigkeit eindringen lassen? Was
liegt im Trend? Wofür gibt's Normen? Was ist wirtschaftlicher?
Gegenargumente z.B. Schalleffekte oder Staubkanten (Tapete- Fliese, siehe
Allergiker) oder Voraussetzungen, etc...
Halbhoch hat den Sinn, die obere Wand zur Aufnahme und Pufferung der
Luftfeuchte nutzen zu koennen, ebenso wie die Decke es tun sollte
(aber bei Stahlbeton nicht tun kann). Dazu braucht man eine
speicherfaehige und diffusionsoffene Massivwand, z.B. aus KS-Stein.
Unter guenstigen Voraussetzungen (keine Stahlbetondecke, sondern z.B.
Holzbalkendecke mit Schuettung) kann man so ein Bad benutzen ohne
explizit zu lueften und es schimmelt trotzdem nicht
[...]
In Mode ist also Fliesen bis zu Decke, weil die billige
Holzstaenderbauweise zunehmend in Mode kommt. Aber eigentlich
richtet man sich nach dem Mauerwerk. Fliesen nur noch im
Spritzbereich, wie zu Omas Zeiten, sind heute unueblich,
obwohl sie diffusionstechnisch natuerlich noch besser waeren.
Dein Beitrag "Feuchtraum-Rigipsplatten" deutet auf ein massiv
gebautes Haus, mit Aussendaemmung und Innenvorbauwand aus
Rigips. Das ist natuerlich eine gefaehrliche KOnstruktion,
da hinter dem Rigips keine Belueftung stattfindet, aber der
Rigips auch nicht mit Folie wasserdampfdicht gemacht worden
ist. Wir es (mangeld Warmluft) hinter dem Rigips zu kalt,
kondensiert und schimmelt es. Besser waere, wenn hinter dem
Rigips bewusst Luft zirkulieren kann damit es dort genau
so warm ist wie sonst im Bad, oder wenn man massiv
vormauert ohne abgeschlossene Holhlraeume dahinter.
Ist das nur Theorie oder vorprogrammiertes Schicksal mit 100%
Eintrittswahrscheinlichkeit? Die Rigips-Vorbauwand in Kombination mit
raumhohen Fliesen und Stahlbetondecke ist ja bestimmt seit 20 Jahren
Standard im Wohnungsbau. Die Neubauten, die ich im Zuge meiner
Wohnungssuche besichtigt habe, waren jedenfalls alle so.

Markus

Rolf Sonofthies
2008-08-03 15:51:42 UTC
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Post by Oliver Bleckmann
Tja, auch hier die Frage, was macht bei gedämmten Bauten Sinn, ganz oder gar
nicht fliesen?
Deine Frage lässt vermuten, dass es Dir um das Fliesen von (gedämmten)
Aussenwänden geht. Ist das so? Auf Innenwände hat die Dämmung der
Aussenwände ja nur geringen Einfluß.

Üblicher gipsbasierter Innenputz kann Feuchtigkeit aus der Luft
aufnehmen und nach dem Ende des Dampfanfalls wieder an den Raum abgeben.
Fliesen können dies nicht. Folglich sollten in heimischen Bereich nicht
alle Wände auf voller Höhe versiegelt werden, weil dann kein Puffer mehr
vorhanden ist.
Post by Oliver Bleckmann
Wie sieht es im Bezug auf Schimmel und Schwitzwasser aus?
"Schwitzen" im Sinne von sichtbarem Kondensatausfall auf der Wand
(Wassertropfen) soll gar keine Wand. Wenn es auf einer Wand zu
derartigen Erscheinungen kommt, so muss diese unbedingt gedämmt oder der
Wasserdampfanfall im Raum drastisch reduziert werden. Alternativ kann
man die Wand innen auch fachgerecht abdichten um das Eindringen der
Feuchtigkeit in die Wand zu verhindern. Fliesen sind _keine_
_Abdichtung_, sondern werden auf diese geklebt. es existieren schönste
Fotos von schimmelnden Fliesenfugen.
Post by Oliver Bleckmann
Sollen Wände Atmen oder keine Feuchtigkeit eindringen lassen?
Nur Lungenatmer können atmen, Mineralische Baustoffe haben keine Lungen.
Sie können allenfalls Feuchtigkeit absorbieren, s.o.
Post by Oliver Bleckmann
Was liegt im Trend?
Apples iPhone. ;-)

Bezogen auf Fliesen? Alles zwischen gar keine Fliesen und sechsseitig
gefliesten Räumen und alles was der Baumarkt zwischen chinesischem
Naturstein, italienischer Glasfliese und deutscher Markenkeramik hergibt.

Als Planer sehe ich schon seit Jahren in Sanitärräumen Wandfliesen nur
noch etwa in Breite der Spritzwasserzonen um die Sanitärobjekte und
oberflächenbündig eingelassene Spiegel vor. Entgegen anfänglicher
Befürchtungen wird selbst in Gewerbebauten nur so selten über die Kanten
hinweggewischt, dass keine vorzeitige Renovierung der Wandflächen
erforderlich wird.

Weshalb ich so plane:

1. Weil die Pufferfähigkeit von Putz oder Gipskarton erhalten bleibt.
2. Weil selbst bei hochwertigsten Fliesen noch gespart werden kann.
3. Weil es offensichtlich ausreicht.

Diese Aussage gilt ausdrücklich nicht für gewerbliche oder öffentliche
Nassräume mit starkem Spritzwassseraufkommen wie Großküchen,
Duschanlagen ins Sporteinrichtungen und schmutzigen Gewerbebetrieben etc.
Post by Oliver Bleckmann
Wofür gibt's Normen?
In der EU für fast alles.
Post by Oliver Bleckmann
Was ist wirtschaftlicher? Gegenargumente z.B. Schalleffekte
Stimmt, etwas halliger sind voll geflieste kubische Räume auch.
Post by Oliver Bleckmann
oder Staubkanten (Tapete- Fliese, siehe Allergiker) oder
Voraussetzungen, etc...
--
Rolf Sonofthies
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